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Album

Eine Lebensschule

Von: Rita Angelone

02. Oktober 2018

Die Angelones.

Sie wissen schon: Als knallharte Betriebsökonomin wollte ich schon immer, dass unsere Jungs checken, wie das mit dem Wert der Dinge und dem lieben Geld so funktioniert. Deshalb habe ich sehr früh mit ihrer ökonomischen Erziehung angefangen. Nicht nur theoretisch am Beispiel von eigenen Sparkässeli und mit der Einführung von Taschengeld, sondern auch praxisbezogen mit der regelmässigen Teilnahme an Kinderflohmis.

Doch an Kinderflohmis lernen Kinder nicht nur den Umgang mit Geld, sondern sie setzen sich auch ganz allgemein mit dem Wert der Dinge auseinander: Muss es wirklich immer etwas Neues sein? Oder tuts zwischendurch auch einmal etwas Gebrauchtes? Muss man sich schämen, an einem Flohmarkt etwas zu kaufen oder zu verkaufen? Oder beweist man eben genau auf diesem besonderen Marktplatz, dass man nicht nur clever, sondern auch verantwortungsbewusst ist? Diese Fragen sind mir als geprägte Tochter von Eltern, die unter vielen Entbehrungen im Krieg aufgewachsen sind, viel wichtiger als die reine ökonomische Lektion, die Kinder an einem Flohmarkt erhalten.

Deshalb gehen wir auch nicht an den Kinderflohmi, um das grosse Geld mit gebrauchten Sachen zu machen, sondern um in erster Linie etwas gegen die grassierende Wegwerfgesellschaft zu unternehmen, mit welcher ich persönlich immer schon, aber nun je länger, je mehr Mühe bekunde. Weshalb sollen wir noch tragbare Kinderkleider oder funktionstüchtige Spielsachen wegwerfen, wenn andere Kinder damit eine Phase lang noch gut zu Gang kommen können? Und weshalb sollen wir selber ausschliesslich Neues kaufen, wenn gezielt auch Gebrauchtes seinen Dienst tut?

Wir sehen uns weder als Aussteiger noch Weltverbesserer, und wir erreichen leider allen Mühen zum Trotz auch immer noch kein Zero-Waste. Doch die Sache mit dem Kinderflohmi finde ich wirklich einen sehr guten Ansatz, um das Bewusstsein für ein etwas nachhaltigeres Leben bei unseren Kindern zu schärfen!

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