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Sacha Beuth, Redaktor. Bild: AB

Kein Bonus für Besetzer

Von: Sacha Beuth

25. Oktober 2016

Stellen Sie sich vor, Sie stellen Ihr Auto auf einem Parkfeld der Stadt ab, ohne die Gebühr dafür zu entrichten. Und das nicht nur über einen längeren Zeitraum, nein, Sie verkaufen aus dem Auto heraus auch noch Getränke, pflanzen auf dem Dach Hanf an und beschallen die Umgebung bis spät in die Nacht mit Musik. Was glauben Sie, wie lange die Behörden (namentlich die Polizei) dabei zusehen würden? Genau – Sie kämen mit hoher Wahr- scheinlichkeit gar nicht erst dazu, Ihr Geschäft aufzuziehen (auch weil in Zürich Strafzettel schon unter der Windschutzscheibe kleben, bevor man den Motor ausgeschaltet hat). Umso unverständlicher ist die Milde gegenüber den Besetzern des Koch- Areals. Zwar wurde diesen kürzlich eine «Hausordnung» vorgesetzt, gemäss der u. a. die Nachtruhe zu gelten hätte und laute Partys nur bei geschlossenen Fenstern stattfinden dürfen. Doch selbst wenn dies nicht eingehalten wird, schreitet die Polizei nicht sofort ein, sondern verlangt erst von einer Kontaktperson vor Ort, das Problem zu besei- tigen. Die Besetzer geniessen also einen Bonus. Der mag zur Deeskalation beitragen, widerspricht aber der rechtlichen Gleichbehandlung aller Bürgerinnen und Bürger.

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