Kein Witz: Witze über Juden!

Vorhin rief mich eine Freundin an. Ich hatte auf Facebook kommentiert, dass ich mich als Jüdin von Deutschen fernhalte. Aus eingebrannter Angst. Es war im Zuge einer Holocaust-Diskussion. Das hat sie sehr getroffen. Als Deutsche. Kürzlich erklärte ich einem gut befreundeten Züri-Paar, mit dem ich auch arbeitete, dass ihre «witzigen» Bemerkungen über Juden mich als Jüdin kränken. Jüdische Witze, in denen wir Juden über uns selber lachen, seien etwas Anderes als sich clichiert, drum abschätzig, über eine Minderheit lustig zu machen. Ich hätte nichts gesagt, weil es mir stets den Hals zugeschnürt habe. Zu meinem Entsetzen wurde ich attackiert, was mir einfalle, sie des Antisemitismus zu verdächtigen. Ich konnte es nicht glauben, dass mein «Mich kränkt das sehr» als Angriff hingestellt wurde. Und es folgte nie ein einziges Wort der Einsicht, ein: «Wir denken darüber nach». So brach ich Teamwork und Freundschaft ab. So konsequent war ich noch nie! Bravo. Fatale Vorurteile im Kopf, die man nicht reflektieren will, sind hirnmässig betonierte Beschränktheit. Heute rief mich also jene alte Freundin an. Sie hätte mich vermisst. Ich sie auch, sagte ich, dann entschuldigte ich mich bei ihr, wir redeten offen. DAS ist Freundschaft, alles andere sind Schmonzes: hohles Gewäsch. Zum Kotzen, äh Kippen!

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