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Keine Zeit oder keine Lust?

Von: Rita Angelone

21. Januar 2019

Über «Hausaufgaben» wurde schon so viel geschrieben: Sie sind ein auferlegter Zwang, bringen nichts und rauben Kindern das letzte Stück Freizeit, finden die einen. Hausaufgaben müssen sein, finden die anderen, weil es keine Alternative dazu gibt. Der Schulstoff muss gelernt werden – ob über Hausaufgaben oder zusätzliche Lernzeit in der Schule. Was am Ende Hausaufgaben gleich kommt.

Mir ist es egal: Wir können Hausaufgaben beibehalten oder aber auch abschaffen. Ob Kinder den Schulstoff teilweise zu Hause lernen oder wie in der Primarschule Kriens, welche die Hausaufgaben abgeschafft hat, neu während zusätzlicher Lernzeit in der Schule – an der Lernarbeit führt nichts vorbei. So sagten mir meine Eltern: «So wie wir tagsüber arbeiten gehen, ist es deine Arbeit, die Schule zu besuchen. Dazu gehören auch die Hausaufgaben. So wie wir nach der Arbeit auch noch keinen Feierabend haben, weil wir den Haushalt machen müssen.» Dies war im übrigen auch die italienische Erklärung, weshalb wir als Kinder – anders als unsere Schweizer Gspänli - keine Ämtli hatten und solange wir zur Schule gingen, von Haushaltsarbeit befreit waren.

Es befremdet mich drum, wenn der Rektor der Krienser Schule findet, dass sich Kinder zu Hause «selbstgewählten Themen» widmen sollen und dies so begründet: «Wir Erwachsenen gehen nach einem anstrengenden Arbeitstag ja auch nicht gerne heim, um da noch weiter zu arbeiten.»  Wer macht denn beim Herrn Rektor in Kriens die Hausarbeit? Seine (Haus-)Frau? Oder seine Kinder über ihre Ämtli? Jedem das Seine...

In Sachen Hausaufgaben müssen wir aber ehrlich sein: Ein Kindertag hat Platz für so vieles. Auch für Hausaufgaben. Haben die Kinder keine Zeit mehr dafür, liegt dies eher daran, dass sie als «selbstgewählte Themen» für die Freizeit heutzutage extrem viel anderes tun wollen. Nicht zuletzt gamen und whatsappen. Darin sehe ich das Problem. Und nicht in den Hausaufgaben.

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