Mach uns heiss, Baby!

Sie kennen diese Summer-in-the-City-Bilder von Menschen in Metropolen dieser Welt, die sich einiges einfallen lassen, um brühende Hitzetage zu überstehen: Um für Abkühlung zu sorgen, drehen sie Ventilatoren und Klimaanlagen auf, trinken eisgekühlte Getränke und halten sich nach jedem Schluck die kalte Dose an ihre Schläfen. Sie schrauben Hydranten auf und erfrischen sich am daraus berstenden Wasser oder legen sich nachts nackt aufs Bett und lassen Eiswürfel auf ihren heissen Körpern schmelzen. Zu diesen Bildern passt auch die Vorstellung, dass man sich auch vor den offenen Kühlschrank stellen könnte, um gleich den ganzen Körper an der heraustretenden frischen Luft abzukühlen.

Letzte Woche hat uns ein ähnliches Problem beschäftigt – einfach mit umgekehrten Vorzeichen. Schon lange stand der Ersatz unserer Heizung auf unserem Projektplan. Von langer Hand geplant, hatte das Familienoberhaupt den bestmöglichen Zeitpunkt für die Ersatzarbeiten definiert: nicht im Winter, aber auch nicht während der Hochsaison für Handwerksarbeiten, nicht während der Frühlingsferien, sondern vorher. Weil im April die Handwerker noch etwas Luft in ihren Auftragsbüchern haben, weil im April die Temperaturen mild sind.

«Ist der April noch so gut, er schneit uns gerne auf den Hut», besagt aber eine weise Bauernregel, und ausgerechnet dann, wenn wir auf die Heizung verzichten müssen, werden die Temperaturen doch tatsächlich frostig. So frostig, dass wir doch tatsächlich zum Backofen gegriffen und mit dem Gerät unser Haus für ein paar Stunden aufgeheizt haben. Und zwar zünftig! Keine Angst, wir spinnen nicht. Aus der Not eine Tugend machend, haben wir halt grad die fegefeuerheisse Pyrolyse-Reinigung unseres ultramodernen Backofens laufen lassen.

Warm wars jedenfalls lange noch, und der Backofen erstrahlte auch wieder einmal in neuem Glanz!

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