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Rita Angelone (47) hat zwei Kinder (9½ und 7½) und schreibt jede Woche über den ganz normalen Wahnsinn ihres Familienalltags.

Was folgt auf Buben?

Von: Rita Angelone

15. September 2015

Erst kürzlich, beim Aussortieren zu klein gewordener Schuhe unserer Buben, ist mir eine Ihrer früheren Leserfragen in den Sinn gekommen: Ob wir Bonsai-Kinder hätten, die nicht wachsen, wollten Sie einst wissen. Dies, weil Sie stets aufmerksam die Altersangaben unter meinem Porträt verfolgten, sich aber erst daran gewöhnen mussten, dass ich diese nur sporadisch durch die Redaktion anpassen lasse. Diese Woche wars wieder so weit, und unsere Buben sind auf einen Schlag wieder ein halbes Jahr älter geworden – nicht nur auf dem Papier!


Ihre Bubenjäckli haben sie längst gegen coole Kapuzenpullis, Jeans- oder Lederjacken eingetauscht, und laufen tun sie nur noch in trendigen Sneakers. Morgens schauen sie bewusst in den Spiegel, bevor sie das Haus verlassen, und richten da und dort noch eine Haarsträhne. Aus ihren Zimmern ertönen immer häufiger Chart-Songs, derweil die Stimmen von Globi und Chasperli mehr und mehr verstummen, und im Fernseher haben weder der kleine Maulwurf noch Tom & Jerry einen Stich gegen Superhelden wie Bat-, Super- oder Spiderman. Statt einfach ein Trotti zu fahren, balancieren sie auf Streetboards und kauen dabei gerne Kaugummi. Unnötig zu erwähnen, dass sie sich auch von der herzigen Kindersprache verabschiedet haben, um – he, Alter! – genau so zu reden, wie ich es mir eben nicht gewünscht hatte … Nur noch eine knappe Massstablänge trennt sie davor, mir auf Augenhöhe gegenüberzutreten, und damit stellt sich nun die Frage, wie ich unsere Buben künftig nennen soll: «Jungs» geht nicht – haben Sie mich erst kürzlich wissen lassen, weil nicht schweizerdeutsch genug. Geht dann unsere Söhne, unsere Burschen oder vielleicht besser: unsere Knaben?

 

Wie soll Rita Angelone ihre Kids nennen? Burschen, Söhne oder eben doch einfach Jungs? Schreiben Sie es uns an echo@tagblattzuerich.ch

oder nutzen Sie die Kommentarfunktikon unten.

 

 

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Leserkommentare

Karin Eichelberger -

Vor 8 Jahren 7 Monaten  · 
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Monika Rumo - Wie wärs mit : üsi Giele? Ist halt Bärndütsch!

Vor 8 Jahren 7 Monaten  · 
Noch nicht bewertet.

Ruth Obrist - "Burschen" ist altmodisch, "Jungs" ist germanisch/deutsch, "Kids" ist englisch, einer der unzähligen Anglizismen. "Giele" wäre ein brauchbarer Begriff, aber in Zürich leider nicht geläufig. Meine Mutter hat von "ihren
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Vor 8 Jahren 7 Monaten  · 
Noch nicht bewertet.