mobile Navigation

Album

Zum Geburi eine Reise mit Beyoncé

Von: Maja Zivadinovic

19. Juli 2016

Letzte Woche feierte ich meinen 37. Geburtstag. Ich erinnere mich daran, dass ich als Teenager Mittdreissiger für Scheintote hielt. Auch habe ich noch vor Augen, wie ich am 30. Wiegenfest meiner Mutter – ich war 7 – unter dem Küchentisch Rotz und Wasser heulte. Weil sie so alt sei, offenbarte ich meinem Vater unter Tränen. Er erklärte mir damals schon, dass ich ein junges und vitales Mami habe. Im Nachhinein weiss ich: Er hatte recht. Auch ist mir heute bewusst, dass ich mich mit 37 kaum anders fühle als mit 30. Und wenn, dann nur besser. Weil es heute normal, wenn nicht sogar simpel ist, in seinen Dreissigern noch einmal voll durchzustarten. So wie zum Beispiel aktuell Christa Rigozzi, die mit 33 und zehn Jahre nachdem sie zur Miss Schweiz gekürt wurde, im September ein eigenes Buch rausbringt, in dem es ums Showbusiness geht. Ob das Land wirklich genau darauf gewartet hat, sei mal dahingestellt. Christa riskiert was. Das ist, was zählt. Einen grossen Sprung wagt auch Radio-Mann Jonathan «Jontsch» Schächter. Der 34-Jährige schmeisst seinen Job bei Radio 24 hin, um in Deutschland beim Sender SWR durchzustarten. Auch Jontsch hat begriffen, dass die Welt den Mutigen gehört. Meine absolute Lieblingsmittdreissigerin machte letzte Woche Donnerstag auf ihrer «The Formation World Tour» halt in Zürich: Beyoncé eroberte im Letzigrund, im strömenden Regen, mein Herz. Vielleicht, weil mich die 34-Jährige mit alten Klassikern wie «Survivor» aus dem Jahr 2001 und «Crazy in Love» (2003) auf eine Reise zurück zu meinen Zwanzigern katapultierte. Damals war die Liebe immer ein Drama, mein Kontostand stets miserabel und der WG-Kühlschrank dauernd leer. So gesehen, war es noch nie so schön, zurück zum Hier und Jetzt – meinem 37-jährigen Ich – zurückzukommen. Happy Birthday to me!


Maja Zivadinovic ist Kolumnistin und freie Journalistin.

zurück zu Album

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare