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Interview

«Vielleicht bietet die Gastronomie so viele berauschende Eindrücke, dass man auf Drogen verzichten kann»: Stargastronom Michel Péclard. Foto: zvg

«Albträume schicke ich den Hang hinunter»

Von: Isabella Seemann

23. Februar 2016

INDISKRETES INTERVIEW: Heute mit Michel Péclard. Hier erfahren Sie, warum dem Gastronomen Kleider egal sind und warum er GC mit Rudern statt mit Fussball verbindet.

Wo ist Zürich am schönsten, wo am hässlichsten?

Am allerschönsten ists am Zürisee. Am hässlichsten überall dort, wo die Leute rumpelsuurig sind. Die sollten alle wieder einmal an den See kommen. Das hilft und macht die Seele schön!

Wenn Sie eine Schlagzeile über Ihre Person schreiben dürften: Wie müsste die lauten? Und welche wäre ein richtig heftiger Fauxpas?

«Michel Péclard eröffnet Fischel’s Flitz in Hongkong» würde mir also noch gefallen. Und Fauxpas? «Péclard schüttet Queen Schober-Schoggi über den Schoss».

GC oder FCZ?

GC, aber nur die Ruder-Sektion, weil die am Zürisee ist. Tut mir leid, aber ich kann besser mit Zahlen jonglieren!

Wie gelingt für Sie ein Date hundertprozentig? Was wäre ein No-go?

Offen bleiben, keine Erwartungen hegen und für entspannte Atmosphäre sorgen – dann klappts sogar, wenn das Date nicht auftaucht. Trotzdem, ein No-go: ein No-show!

Was halten Sie von Sex ohne Liebe und: Liebe ohne Sex?

Ich finde sogar Sex ohne Sex no geil. Nur Liebe ohne Liebe – das geht gar nicht.

Glauben Sie an Gott? Gibt es den Teufel?

Alles Gute verdient meinen Glauben. Alles Teuflische soll dran glauben. Vor allem, wenn man im 21. Jahrhundert in Gottes Namen immer noch Kriege führt.

Wem möchten Sie lieber nie begegnen? Und weshalb?

Meinem inneren Schweinehund. Den armen Kerli würde ich ziemlich in den Senkel stellen.

Was ist Ihr grösster Traum, was Ihr schlimmster Albtraum?

Hmm, eigentlich ist es mehr die Summe aller grossen Träume – ich träume immer! Und Albträume schick ich sofort den Hang runter.

Welchen Politiker mögen Sie am besten, und welchem würden Sie gerne mal Ihre Meinung sagen?

Ich liebe es grundsätzlich, mit spannenden Menschen zu diskutieren. Links wie rechts. Hauptsache, sie haben eine Meinung und können zu ihren Fehlern stehen. Und wenn das dann auch noch Politiker sind, umso besser.

Auf was schauen Sie bei einem Mann/einer Frau als Erstes, und was ist Ihnen völlig egal?

Auf die Ausstrahlung und ob sie Freude an dem haben, was sie tun. Egal sind mir Äusserlichkeiten wie Kleider – naja, vielleicht auch, weil ich farbenblind bin :-)

Was bringt Sie zum Lachen, was zum Weinen?

Das liegt bei mir eine Nasenwurzelbreite auseinander. Ich bin so stolz auf meine zwei Jungs, die mich immer wieder von neuem überraschen. Das rührt mich gleichzeitig zu Tränen und bringt mich zum Lachen.

Wieso ist es wichtig, Drogen ausprobiert zu haben? Wieso sollte man die Finger davon lassen?

Ich habe noch nie Drogen konsumiert (ausser Alkohol). Vielleicht hatte ich Glück. Vielleicht bietet die Gastronomie so viele berauschende Eindrücke, Farben, Genüsse und Menschen, dass man auf Drogen verzichten kann.

Zur Person

 

Stargastronom Michel Péclard, geboren 1968 in Kilchberg, ist ausgebildeter Buchhalter; später absolvierte er die Hotelfachschule in Luzern, wo er noch heute als Referent auftritt. In Zürich betreibt er mit seiner Firma Pumpstation Gastro GmbH diverse Restaurants wie Schober, Pumpstation, Coco Grill & Bar, Rooftop, Milchbar, Fischer’s Fritz u. a. 

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