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Lifestyle

Christian Messikommer ist Journalist, verheiratet und Vater zweier Töchter.

Messis Welt: Gemüseraffeln und Raclette

Von: Christian Messikommer

16. September 2014

Normalerweise zucke ich zusammen, wenn ich den Namen Albis­güetli höre. Ich muss dort alle paar Jahre das treue, alte Messimobil oder die noch ältere Vespa vorführen und auf die Gnade der Experten hoffen. Aber am zweiten Septemberwochenende ist das anders: Dann wollen meine jungen Ladys ans Knabenschiessen. Es ist ein anderes Fest, wenn man es durch Mädchenaugen sieht. Als Junge habe ich die Afrikanerinnen nicht mal wahrgenommen, die einem die Haare mit bunten Fäden zu Zöpfchen flechten. Die einzigen Zöpfchen, die mich in ihrem Alter interessierten, waren die von Asterix und Obelix. Und hat es damals schon so viele Schmuck- und Modestände gehabt? Vermutlich schon, nur habe ich die nie gesehen. Was aber so ist wie damals, sind die Gerüche.

Neben den vielen exotischen Speisen gibt es ein einheimisches Gericht, das geruchsmässig alles überdeckt und für  jeden ausländischen Gast eine ­olfaktorische Beleidigung ist: Raclette! Für mich der Beweis, dass unser Land über biologische Kampfstoffe verfügt. Ein weiterer Klassiker: der Gemüse­raffelmann, der ohne zu atmen seinen Wortschwall voller Lobpreisungen für das Gerät über die Zuschauenden ergiesst. Haben sie auch mal so ein Ding gekauft, und nun liegt es seit Jahren in der hintersten Ecke im Küchenschrank und fängt Staub? Sie sind nicht allein.

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