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Welche Kniffs und Trick brauchen die Expats, um in Zürich klar zu kommen? Bild: Newinzurich.com

Willkommen im Regeldschungel

Von: Clarissa Rohrbach

14. Mai 2013

Züri-Säcke? Autobahnvignette? Cumulus-Karte? Für Zuzüger ist vieles in der Stadt unerklärlich. Die Londonerin Christina Fryer führt Expats in Zürich ein.

Das Erste, was einem Zuzüger in Zürich auffällt, sind die vielen Regeln. «Die meisten wissen nicht, was sie dürfen und was nicht, sie sind verwirrt», sagt Christina Fryer von New in Zurich. Die Londonerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Zürich zu verstehen und es den Expats zu erklären. Sie selber zog vor sechs Jahren in die Stadt und wurde mit unerklärlichen Dingen konfrontiert. Wie Züri-Säcken, blauen Zonen oder dem Halbtax-Abo. Bei jedem neuen Rätsel fragte sie die Nachbarn nach Erklärungen. Nun hat die neugierige Engländerin ihr Wissen auf www.newinzurich.com festgehalten und bietet sogenannte Talks an. Für 70 Franken pro Person hält sie einen 2½-stündigen «Welcome to Zurich»-Vortrag für Gruppen, der vor allem aus praktischen Tipps besteht. Auf Anfrage besucht sie die Expats auch zu Hause oder im Büro. Sie knüpft dort an, wo die Relocation-Agenturen, welche Wohnung, Versicherung und Krankenkasse organisieren, ihren Job beenden. Bei den kleinen Details.

Ein Dauerthema sind die Einkaufsmöglichkeiten. Briten, Amerikaner oder Chinesen sind eine 24-Stunden-Gesellschaft gewohnt. Wenn sie am Sonntag vor geschlossenen Türen stehen, ist das erst mal frustrierend. Fryer gibt Tipps: Am HB, Flughafen oder an Tankstellen bekommt man immer zu essen. Ein anderes grosses Fragezeichen ist die Abfallentsorgung. Die Expats grübeln, wieso ihre schwarzen Plastiksäcke vom Müllwagen nicht mitgenommen werden. Bis Fryer ihnen erklärt: «Ihr müsst Züri-Säcke kaufen.» Auch Sommer- und Winterreifen sind etwas ganz Neues, gibt es doch in den meisten anderen Länder nicht so viel Schnee. Auch der obligatorische Hundekurs löst Staunen aus.

Wieder von Zürich wegzuziehen, ist für die Expats genauso anspruchsvoll. Dafür gibt die Expertin auch «Leaving-Talks». Dazu gehören Pflichtschritte wie sich vom Kreisbüro abmelden, die Kündigungsfristen einhalten oder eine makellose Endreinigung. «Einige wissen gar nicht, was ein Einschreiben ist und dass ein normaler Brief für eine Kündigung nicht ausreicht.»

Zusätzlich gibt New in Zurich Tipps für Aktivitäten sowohl im Sommer als auch im Winter. Dass zum Beispiel eine Schifffahrt auf der Limmat in einer ZVV-Tageskarte inklusiv ist, wissen die wenigsten und bietet eine schöne Ausflugsidee. Dazu gibt es eine Liste von Badis, Open Airs, Zirkussen und Wandermöglichkeiten nahe der Stadt. Der Winter hat es Fryer besonders angetan mit seiner märchenhaften Atmosphäre. Sie erklärt den Zuzügern, wo Weihnachtsmärkte, Glühwein- und Raclettestände sowie nahe Skigebiete zu finden sind.

Viele Expats denken, Zürich sei langweilig, bevor sie hierherziehen. Das weiss Fryer aus eigener Erfahrung. «Doch dann fand ich heraus, dass sich hinter der Fassade der Finanzstadt charmante Plätzchen, viel Natur und pittoreske Traditionen verbergen.» Nun schwimmt sie begeistert in der Limmat, grilliert auf dem Uetliberg und geht auf den Flumserberg Ski fahren. Die Londonerin ist mittlerweile ein grosser Fan der Geschichte der Stadt und bietet auch Führungen an. Zudem gibt es auf der Website Wettbewerbe und Aktionen für aktuelle Anlässe. Sie ist so am Ball, dass sich auch Zürcher gerne von ihren Event-Tipps in­spirieren lassen. Fryer gibt ihre Liebe zu Zürich gerne weiter. Und das freut.

www.newinzurich.com

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