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Das Thomas Mann-Archiv im Bodmerhaus: Jetzt erheben die Mann-Erben Vorwürfe. Bild: PD

Chaos im Thomas Mann-Archiv?

Von: JS

30. August 2013

Im Thomas Mann-Archiv wurden wichtige Briefe aus dem Familiennachlass über Jahre verlegt.

Das berichtet heute die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Gemäss "FAZ" seien dreizehn Kisten an Korrespondenz aus dem Nachlass von Thomas Manns Ehefrau Katja aufgetaucht. Insgesamt soll es sich dabei um rund 3000 Briefe handeln, die sich seit Jahren in den Beständen des Archivs befinden, aber weder erfasst noch erschlossen wurden. Bei den Briefstücken handelt es sich sowohl um Familienkorrespondenz, als auch um wichtige Briefe von Lion Feuchtwanger oder Hermann Hesse, die für die Forschung somit nicht zugänglich waren.

Frido Mann, Enkel von Thomas Mann und Sprecher der Mann-Erben, äussert sich in der "FAZ" empört über das Thomas Mann-Archiv, aber auch die ETH, der das Archiv angeschlossen ist. Er frage sich, ob "die ETH ein aufrichtiges Interesse hat, den Nachlass Thomas Manns weiterhin zu betreuen." Es gebe sicher einen anderen Ort, wo man mit dem Nachlass mehr anzufangen wisse.

Ohnehin, konstatiert die "FAZ", sei das Archiv, was die Sicherung und Erschliessung der Archivalien anbelange, nicht auf dem modernen Stand. Auf die Verlegung der Briefe und den Vorwurf des Desinteresses reagierte die ETH ihrerseits plötzlich sehr rasch: Sie stellt gemäss Bericht nun eine halbe Million Franken für die Digitalisierung der Archivbestände zur Verfügung. Bis Ende 2014 sollen die Bestände in einem online abrufbaren System erfasst sein.




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