mobile Navigation

News

Besonders ältere Menschen verbringen den Heiligabend häufig allein. Bild: PD

Einsame Weihnacht? Das muss nicht sein

Von: Jan Strobel

09. Dezember 2014

Für einsame Menschen brechen jetzt besonders belastende Tage an. Doch in Zürich muss niemand allein vor dem Christbaum sitzen.

Um die Weihnachtstage macht vor allem ein Wort die Runde, das Einsame noch einsamer werden lässt: Harmonie. Wer allein in seiner Stube sitzt, während beim Nachbarn gerade der familiäre Fondue-chinoise-Plausch vonstattengeht, wird bis­weilen zurückgeworfen auf sich und seine Abgründe. Der Einsame beisst ins trockene Guetsli und starrt in den Fernseher, wo Francine Jordi beschwingt «Weihnachten auf Gut Aiderbichl» feiert. «Es ist dieser gesellschaftliche Zwang nach Harmonie und Perfektion», sagt die 23-jährige Anouk, «der für Einsame so schwierig zu ertragen ist.» Dabei solle das Fest unkompliziert, entspannt und vor allem offen für alle sein. Anouk und ihre Mutter setzen das Ideal in die Tat um. Dieses Jahr werden die beiden an Heiligabend ihre Wohnung im Kreis 8 für Menschen öffnen, die Weihnachten allein verbringen müssen. «Es wird wie ein ungezwungenes Fest unter Freunden, nur, dass man sich noch nicht kennt. Es geht ums Zusammensein an jenem Abend.» Interessierte können sich direkt via Mail bei Anouk und ihrer Mutter melden. (anouk-91@hotmail.com)

«Liebe, Hoffnung, Vertrauen» – das ist die zeitlose Weihnachtsbotschaft der Kirchen der Stadt Zürich. Ihre Türen sind an Weihnachten offen, besonders auch für Menschen, die in ihrer Religion kein Weihnachtsfest kennen oder nicht gläubig sind. Mitte Dezember werden in 400 Trams Kartons hängen, die über Gottesdienste und Weihnachtsfeiern in den Kirchgemeinden informieren. «Zäme Wienacht fiire» heisst es zum Beispiel im Kirchgemeindehaus Seebach. Die «offene Weihnachtsfeier für Jung und Alt» in der Kirche Suteracher in Altstetten wiederum wartet mit Nachtessen, Christbaum und Weihnachtsliedern auf. Traditionell veranstaltet auch das Kulturhaus Helferei an Heiligabend eine «offene Nacht» mit Musik, Kerzenlicht und festlichem Essen. Alle Veranstaltungen sind laufend aktualisiert unter
www.kirche-zh.ch/weihnachten abrufbar und werden daneben auch in der Printausgabe des «Tagblatts» publiziert.

Auch die Caritas veranstaltet dieses Jahr wieder ihre Weihnachtsfeier im Volkshaus für Alleinstehende und Familien. Die Band Urbalz sorgt für musikalische Unterhaltung, und: die Gäste erwartet eine kleine Überraschung. Die Weihnachtsfeier verzeichnet immer regeren Zulauf. An Heiligabend 2013 waren laut Caritas etwa 360 Menschen im Volkshaus zu Gast.
(www.caritas-zuerich.ch)

Möchten auch Sie Ihre Tür an Heiligabend für einsame Menschen ­öffnen? Wir ­publizieren Ihr Angebot gratis online und in unserer nächsten Ausgabe. Mail an: redaktion@tagblattzuerich.ch. Stichwort: «Weihnachten».

Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan vom Tagblatt der Stadt Zürich!

zurück zu News

Artikel bewerten

Gefällt mir 6 ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare