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Gestresste Männer praktizieren Yoga, um wieder zu sich selbst zu finden. Bild: iStock, Serg Myshkovsky

Immer mehr Männer machen Yoga

Von: Clarissa Rohrbach

03. Mai 2016

Yoga ist alles andere als ein Weicheisport. Das haben jetzt die Männer gemerkt. Die Zahl der Praktizierenden nimmt zu.

Hokuspokus. Das dachte Alexander (23) vom Yoga. Jetzt praktiziert er seit einem Jahr. «Es gefällt mir, es entspannt mich.» Früher betrieb er Kampfsport, aber da musste er – wie so oft in seinem Alltag – Leistung erbringen. Seine Freundin habe ihn fürs Yoga begeistert. Heute überredet er Kollegen, die denken, Yoga sei nicht hart genug. Und siehe da: Dank der Übungen lösen sie stressbedingte, sexuelle Probleme. «Ein ausgeglichener Mann ist eben auch mehr Mann.»

Alexander atmet tief ein und streckt, biegt, dreht seinen Körper: Zeit für die Sonnengrüsse. Im Turnraum des Akademischen Sportverbandes Zürich (ASVZ) sind etwa ein Drittel der Teilnehmer männlich. Lehrerin Nadia Licci meint: «Yoga kommt bei den Männern immer besser an.» Früher hätten viele gedacht, es sei ihnen zu esoterisch oder sie seien dafür zu wenig beweglich. «Doch die Offenheit wird immer grösser.»

Den Trend bestätigt auch Roland Haag, Präsident des Schweizerischen Yogaverbandes. «An einigen meiner Kurse nehmen heute fast gleich viele Männer wie Frauen teil.» Im alten Indien sei Yoga strikt den Männern vorbehalten gewesen. Doch als die Praktik im Westen bekannt wurde, schien sie vielen zu weich, ja gar unmännlich. Dem ist heute nicht mehr so: «Männer merken, dass Yoga nicht für Weicheier ist.» Sie hätten auch weniger Berührungsängste, weil die Wirkung wissenschaftlich bewiesen sei. Viele Männer fühlten sich im Job gestresst oder gar ausgebrannt, da helfe Yoga, Energie zu tanken und die innere Ruhe zu finden, meint Haag, der selber Investmentbanker war. «Für viele ist es die bessere Option als ein Fitnessstudio.»

Stefan Geisse, der bei der Migros-Klubschule Businessyoga un-terrichtet, schätzt die Zunahme der männlichen Teilnehmer auf um die 20 Prozent. «Männer stehen so sehr unter Leistungsdruck, dass der bisherige Ausgleich nicht mehr genügt.» Sie wollten durchs Yoga wieder sich selbst finden. Frauen seien für dieses emotionale Thema offener. Deshalb führe er die Männer langsam heran, bis sie die Entspannung tatsächlich spürten und die Skepsis verfliege. «Endlich fällt die Last ab, immer kämpfen zu müssen.» 

7 Gründe, Yoga zu machen:

1. Baut Stress ab.
2. Macht beweglicher.
3. Stärkt die Muskeln.
4. Macht schlank.
5. Reinigt den Körper.
6. Kurbelt das Immunsystem an.
7. Verbessert das Sexualleben.

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