Richard Etter, der Gründer des Portals «Meine Zweitmeinung». Bild: JS

Startups: Wenn der Arzt des Vertrauens digitale Verstärkung erhält

Europaweit zählt Zürich neben Städten wie Berlin, London, Tallinn oder Eindhoven zu den angesagtesten Standorten für Startups. Wir besuchten vier junge Zürcher Unternehmen, die von der Limmat aus erfolgreich Innovation betreiben. Teil 3: meinezweitmeinung.ch

Ein Patient steht vor einer Operation, doch er ist verunsichert, er möchte mehr Klarheit über seinen Fall, die Meinung eines zusätzlichen Arztes könnte da helfen. Doch bis so ein Arzt gefunden und die Zweitdiagnose eingeholt ist, kann es unter Umständen Monate dauern, und dann ist da natürlich auch die Frage der Finanzierung zu klären. Genau hier setzt der Zürcher Richard Etter (36) mit seinem jungen Unternehmen Aware Plus an.  Zusammen mit seinen vier Geschäftspartnern hat er Mitte 2014 die Online-Plattform «Meine Zweitmeinung» ins Leben gerufen. «Der Patient», sagt Etter, «wird immer mündiger, er will verstehen, was  mit ihm geschieht, was seine Behandlungsoptionen sind. Eine unabhängige Zweitmeinung schafft Vertrauen.»

Der Nutzer des neuen Portals füllt einen Fragebogen zu seinem Fall aus, lädt zusätzliche Unterlagen hoch und erstellt so ein Dossier in seinen eigenen Worten, das ein ausgewähltes Ärzteteam anschliessend prüft. Die fundierte Zweitmeinung wird dem Patienten bereits innerhalb von zwei Wochen online zugestellt. Zurzeit besteht das Team aus Chefärzten, Leitenden Ärzten und Oberärzten, die auf Orthopädie spezialisiert sind. Und bereits konnte Etter Versicherungen als Partner gewinnen, welche die Kosten dieses Angebots übernehmen. Übernimmt der Nutzer die Finanzierung selbst, kostet die eingeholte Zweitmeinung 350 Franken. Bei dieser Form der «Digital Health» ist natürlich der Datenschutz zentral. «Der Kunde entscheidet, wer Zugang zu seinen Unterlagen erhält», betont ­Etter. «Wir verwenden dafür eine ­zertifizierte Verschlüsselungstechnik und bieten ein Log-in per SMS.» 
meinezweitmeinung.ch

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