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Reportage

Zürich West 1932: Wo sich heute die neue Skyline erhebt, ging 1932 die Industrie in Gärten und Wiesen über. Bilder: Swisstopo/Google Maps

Wie die Stadt ihr Umland schluckte

Von: Jan Strobel

16. Dezember 2014

Wie Zürich zur Grossstadt heranwuchs, zeigt unser Vergleich mit Luftaufnahmen von Swisstopo aus den 1930er-Jahren.

Dass Zürich eine relativ junge Grossstadt ist, wird vor allem aus der Vogelperspektive deutlich. Zum Beispiel dann, wenn man historische Luftaufnahmen aus den Jahren 1931 und 1932 mit dem heutigen Stadtbild vergleicht. Wo Büro- und Wohntürme oder ausgedehnte Siedlungen das Bild prägen, herrschte vor 80 Jahren noch beschauliche, manchmal fast bäuerliche Vorstadtidylle.

Die Pfingstweidstrasse beispielsweise zeigte sich damals als schmale Nebenstrasse, die sich zwischen dem Escher-Wyss-Areal mit der Schiffbau-Halle und den Anlagen der Maag-Maschinenfabrik zu einem Weg verengte, der durch ausgedehnte Gartenanlagen und Wiesen führte. Heute erhebt sich dort der Renaissance Tower. Gut zu sehen ist auf der historischen Aufnahme auch noch das einstige Häuserensemble rund um das heutige «Nagelhaus».

In eine vorstädtische Garten- und Wiesenidylle eingebettet lag einmal auch das Hardturm-Stadion, das 1929 eröffnet wurde. In der Nachbarschaft ziehen sich die 1928 fertig gestellten Bernoullihäuser noch mitten im Grünen das Limmatufer entlang.

Eindrücklich zeigt sich die Stadtentwicklung auch am Beispiel Witikon, das sich in der historischen Aufnahme noch als beschauliches Bauerndörfchen präsentiert. Erst nach der Eingemeindung 1934 sollte sich das ändern.

Zu Beginn der 1930er-Jahre verzeichnete die Stadt rund 265 000 Einwohner. Durch die Eingemeindung von acht Vororten wuchs die Bevölkerung auf einen Schlag auf über 314 000 an. 

Das Hardturm-Stadion befand sich 1931 im Grünen neben den Bernoullihäusern.

Tüffenwies und Europabrücke: 1932 stand hier die 1924 errichtete Siedlung Hardhof noch ziemlich alleine da.

Witikon war vor 80 Jahren noch ein beschauliches Bauerndörfchen über der Stadt.

Hinter dem Farbhof (1931 noch nicht eingemeindet) begann die ländliche Idylle des Limmattals.

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