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Stadtratskolumne

André Odermatt

Nach dem Bergsee: Die Oase

Wir suchen doch alle unsere Oasen. Ferien aber sind jene Zeit, in der man seine Oase nicht nur sucht, sondern auch findet: auf der Insel, an einem abgelegenen Bergsee, im Hinterhof einer mediterranen Stadt, im ganz persönlichen Balkonien …

Dann aber sind die Ferien vorbei. Sind wir zurück im Arbeitsalltag, sind Oasen nicht weniger wichtig: Die schattige Bank, wo man gern ein Buch liest. Der Umweg durch den Park nach Feierabend. Das lauschige Café im Quartier. Die Comestibles an der Ecke. Ohne diese Inseln wären wir weniger glücklich.

«Oasen» ist auch das Thema der Europäischen Tage des Denkmals am 10./11. September. Hier geht es vor allem um den Schatz an Gartendenkmälern, von denen es auch in Zürich einige Perlen gibt. Unter Hereinspaziert.ch ist das Programm zu finden. Der alte Botanische Garten mitten in der Stadt dürfte vielen bekannt sein. Aber wer kennt zum Beispiel den «Pixelgarten» auf dem Dach des Toni-Gebäudes? Die «Pergola der verschwundenen Villa Kann» am Parkring?

Öffnen wir also den Blick auf unsere Ruheinseln im Stadt­alltag. Gerade in einer wachsenden, immer dichteren Stadt ist das enorm wichtig. Und wer hart arbeitet, der braucht Orte, an denen er auftanken kann. Im 19. und 20. Jahrhundert entstanden viele Arbeitersiedlungen als sogenannte Gartenstädte. Dazu erscheint übrigens gerade ein Themenheft. Es ist erhältlich im Baugeschichtlichen Archiv, mitten in der Altstadt, wo es unzählige kleine Glücksinselchen gibt.

Auch wenn immer mehr Menschen nach Zürich ziehen und hier arbeiten: Die Lebensqualität soll steigen. Dazu gehören Oasen in vielfältiger Form. Grüne Siedlungen, raffinierte Freiräume und viele kleine, aber feine Nischen der Entspannung.

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