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Stadtratskolumne

Richard Wolff

Nachtaktiv

Vor allem am Wochenende wird in Zürich kräftig gefeiert. Das Nacht- und Unterhaltungsprogramm macht die Stadt zweifellos attraktiv – für die, die feiern wollen. Für die, die ihre Ruhe haben wollen, hält sich diese Art von Attraktivität in engen Grenzen. Konflikte sind also programmiert und finden auch oft statt. Aber es gibt keine Entweder-oder, denn auch die, die sich gestört fühlen, gehen gern ab und zu aus, und die, die ausgehen, schlafen gern ruhig.

Was tun? Pfannenfertige Rezepte, mit denen alle zufriedengestellt werden können, gibt es nicht. Einfache Lösungen auch nicht. Aber in vielen Fällen gehts ohne Konflikte.

Und es gibt Orte, an denen bestehende Konflikte mindestens teilweise gelöst werden konnten, an denen am Schluss alle Beteiligten zufriedener waren als am Anfang.

Der Idaplatz in Zürich-Wiedikon ist ein solcher Ort. Vor einigen Jahren wurde er auf Anregung der Anwohnenden attraktiver gestaltet. Er ist jetzt so attraktiv, dass einige Nachbarinnen und Nachbarn finden, es sei inzwischen zu viel des Guten. Es habe zu viele Menschen dort, und es sei zu laut.

In den letzten zwei Jahren fanden deshalb viele Gespräche statt, zwischen Anwohnenden, Betreiberinnen und Betreibern von Gastwirtschaften und Angehörigen der Stadtverwaltung. Man nahm sich gegenseitig ernst und versucht heute, Rücksicht zu nehmen. Die Gastrobetriebe achten darauf, dass die Türen ihrer Lokale nach 22 Uhr möglichst geschlossen sind; eine kleine Nachtruhe-Kampagne führte zu Verbesserungen, und wenn es jemandem immer noch zu laut ist, ruft er oder sie den Wirt des Lokals an, aus dem der Lärm kommt, und nicht die Polizei.

Es gibt viele solche Orte in Zürich, an denen mit Toleranz, Rücksichtnahme, Respekt und Gesprächen eine Verbesserung erreicht werden kann. Das wollen wir ab sofort anpacken. Gemeinsam mit allen Betroffenen.

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