Michael Baumer
Werfen Sie unterwegs auch immer wieder mal einen Blick auf eine öffentliche Uhr, um zu sehen, wie spät es ist? Dann geht es Ihnen wie mir – und offenbar auch vielen anderen Zürcherinnen und Zürchern: Obwohl heute fast jeder ein Handy in der Tasche oder eine analoge Uhr am Handgelenk hat, schätzen viele Menschen nach wie vor die traditionellen Zeitgeber an Gebäuden und auf Plätzen.
Regelmässig bekomme ich daher Meldungen aus der Bevölkerung, wenn eine dieser Uhren eine falsche Zeit anzeigt oder zur Wartung vorübergehend abmontiert werden musste. Denn für die Uhren auf öffentlichem Grund ist das ewz zuständig, das zu meinem Departement gehört. Diese Feedbacks zeigen mir, wie wichtig auch jene Infrastrukturen sind, denen wir meist nur beiläufig Beachtung schenken.
Eine andere auf den ersten Blick unspektakuläre Dienstleistung, die ebenfalls in die Zuständigkeit des ewz fällt, ist die öffentliche Beleuchtung. Sie sorgt zum einen für Sicherheit in der Nacht und mit modernster bewegungsabhängiger Lichtsteuerung für einen sparsamen Umgang mit Energie sowie die Vermeidung unnötiger Lichtemissionen. Zum andern prägt sie das Stadtbild wesentlich mit. Denn was wäre «Zürich by Night» ohne die stimmungsvolle Ausleuchtung von Wahrzeichen wie dem Grossmünster oder den Limmatbrücken im Rahmen des «Plan Lumière»?
In meinem Departement schätze ich es, grosse Infrastrukturprojekte wie den Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion oder des Tram- und Busnetzes voranzubringen. Doch genauso sind es die vermeintlich kleinen Dinge – die pünktliche Uhr am gewohnten Platz oder die Beleuchtung der Quartierstrasse –, die Zürich zu der Stadt machen, in der wir uns wohl und zuhause fühlen.
Stadtrat, Michael Baumer
Departement der Industriellen Betriebe