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Album

Abkehr vom Bullen

Von: Stine Wetzel

06. November 2018

Heute startet in Zürich das Red Bull Music Festival. Das letzte Mal dabei: der Zürcher Club Zukunft. Denn die Macher haben, genau wie die Barbetreiber vom Kasheme, die Zusammenarbeit mit Red Bull gekündigt – aus Protest gegen Konzernchef Dietrich Mateschitz, der öffentlich dem Rechtspopulismus den Hof mache, sich fremdenfeindlich geäussert habe und nun die Stellungnahme verweigere.

Viele Jahre war das Mäzenatentum des reichsten Österreichers ein PR-Glück für alle Musiker und Sportler, die davon profitieren konnten. Doch jetzt scheint das schlechte Gewissen, von Red Bull gesponsert zu werden, untragbar. Zukunft und Kasheme sind nicht die Ersten, die sich davon freimachen. Im Oktober hatte sich etwa das Kollektiv Live From Earth aus dem Berliner Festival, hinter dem der Stier prangte, losgesagt. Das ist kompromisslos. Und mutig.

Aber nicht alle sind etablierte Akteure in der Musikszene und können sich diesen Protest leisten. Das hat sich auch die Band Schapka beim Pop-Fest in Wien gedacht. Sie wollte zwar kein Werbeobjekt für eine Marke sein, deren politische Position der ihren zuwiderläuft – auf die grosse Red-Bull-Bühne wollte sie aber auch nicht verzichten. Den Protest gabs deshalb von der Band auf der Bühne: mit einem Transparent und klaren Worten. Die Frage ist, um welchen Preis man sich verkauft, und um welchen man protestiert.

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