Bianca Kann kommt aus dem Raum Köln und lebt seit ein paar Jahren in Zürich. Sie arbeitet bei einer Bank.

Alp-Romantik

Neulich war ich mit zwei Freundinnen wandern. Nebelschwaden wechselten mit Sonne ab, und beim Gipfelabstieg sahen wir dann auch erste, bedrohlich wirkende Wolken und vernahmen alsbald sogar unheimliches Gegrummel. Ich trieb daraufhin zur Eile an und sah das rettende Ufer am unteren Ende einer steilen Kuhweide. An einem verdutzt schauenden Mann vorbei jagten wir im Galopp hinab zur rettenden Alp.

Der Älpler, so stellte sich heraus, hatte uns bereits schon auf dem Grat erspäht beziehungsweise heraneilen sehen. Vielleicht wurde er auch nur durch Rudi, an dessen Kühen wir vorbeigerannt waren, telefonisch bereits für die Ankunft von drei Stadtdamen vorgewarnt. Egal, wir befanden uns in einem trockenen Haus mit Blitzableiter und wurden ausgesprochen gastfreundlich aufgenommen.

Plaudernd beobachteten wir voranschreitende Wetterlage und Rudis Bestellungen für die «Stadt». Selbiger konnte nicht mitkommen, da nun auf Ziegensuche. Dafür hatte unser Älpler dann aber auch ausreichend Platz, um uns zu unserem Auto zu fahren. Waren wir doch sehr dankbar und erleichtert und hatten darüber hinaus eine sehr nette Begegnung. Auch wenn diese uns zugegebenermassen, aufgrund des Unwetters, jegliche Alp-Romantik nahm.

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