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Album

Lydia Müller hatte als Sekretärin 32 Jahre bei Siemens in München gearbeitet. Im März 2011 lernte sie auf einer Kreuzfahrt einen Zürcher kennen. Im Mai 2011 heirateten sie, und sie zog nach Zürich.

Als «Schweizerin» im Ausland

Von: Lydia Müller

07. Juli 2015

Wir planen eine Marokko-Reise. Um nicht gleich in jedes mögliche Fettnäpfchen zu treten, habe ich mir einen Reiseführer gekauft, der sich mehr mit den menschlichen Aspekten beschäftigt. Im Abschnitt «Das Bild deutscher Touristen in Marokko» las ich: «Der Deutsche ist gross, hellhäutig und dick. Die Birkenstock-Sandalen mit Socken unterscheiden ihn von den Österreichern und den Schweizern. Sie sind nicht elegant, sondern funktional und zweckmässig gekleidet. Sie nerven mit ihrer Penetranz, einfach alles wissen zu wollen, und verlängern dadurch jede Führung erheblich. Besonders unbeliebt sind diejenigen, die glauben, alles besser zu wissen, und die Afrikaner für Menschen zweiter Klasse halten.»

Ich beschloss, sofort Schweizerin zu werden, jedenfalls zunächst mal für diese Reise. In Marokko werde ich immer meinen Schweizer Ehemann vorschieben. Birkenstock-Sandalen besitze ich sowieso nicht, und die restliche Kleidung habe ich, wie in dem Büchlein empfohlen, um weite lange Röcke mit langen Blusen ohne Ausschnitt, aber mit Ärmeln ergänzt. Auch die praktische Baseballkappe wird durch einen hübschen Sonnenhut ersetzt. Kurze Hosen gelten dort als lächerlich und sind für uns beide aus der Planung geflogen.

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