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Bastien Girod ist Nationalrat der Grünen und Doktor der Wissenschaften (Dr. sc. ETH).

Besser warten, statt teuer zahlen

Von: Bastien Girod

30. Januar 2018

Soll das Angebot an bezahlbaren Wohnungen zu- oder abnehmen? Die anstehenden Gemeinderatswahlen werden diese Frage beantworten: Rot-Grün will, dass der Anteil an bezahlbaren Wohnungen zunimmt, welche typischerweise von Genossenschaften, der Stadt oder sozial denkenden Privaten verwaltet werden. Diese Wohnungen sind bezahlbar, weil sie zu kostendeckenden Preisen vermietet werden. Die bürgerlichen Parteien wollen dagegen mehr Markt; konkret sollen mehr Wohnungen gewinnbringend – und damit auch etwas bis viel teurer – verkauft und vermietet werden.

Ich sehe zwar auch Vorteile von marktwirtschaftlichen Lösungen, doch was der Markt im Wohnungswesen in Zürich macht, sehen wir im Seefeld: Die Mieten steigen, und die lokale Bevölkerung wird verdrängt. Auch gemeinnützige Wohnungen haben einen Nachteil: Aufgrund des Nachfrageüberhangs braucht es oft Wartelisten. Damit werden jene bevorzugt, welche bereits länger in der Stadt wohnen und sich auf solchen Listen eingetragen haben. Zudem profitieren Familien mehr, weil viele Genossenschaften eine Mindestbelegung fordern. So gehen gemeinnützige Wohnungen nicht an den Meistbietenden, sondern an jene, die schon länger warten. Doch das scheint mir beim Wohnen gerechter. So wird belohnt, wer in unserer Stadt Wurzeln schlägt.

Gemeinnütziger Wohnungsbau bringt zudem mehr als nur günstigere Wohnkosten. Genossenschaften engagieren sich und beleben Nachbarschaften, Quartiere, die ganze Stadt! Sie leisten einen wichtigen Beitrag zu einer erfolgreichen Integration und zum sozialen Ausgleich. Und nicht zuletzt zeigen gemeinnützige Überbauungen wie die Kalkbreite, Greencity oder Hunziker-Areal, wie Nachhaltigkeit konkret umgesetzt werden kann, wie ökologische, wirtschaftliche und soziale Anliegen verbunden werden können. Dafür lohnt es sich, etwas zu warten – und rechtzeitig wählen zu gehen!

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