Christian Saggese, Redaktor

Der jährliche Appell

Als ich vor drei Jahren meine Katze Nori aus einem Tierheim adoptierte, war sie bereits seit einigen Monaten dort untergebracht. Über ihre Vergangenheit wusste die Tierheimleitung wenig, ausser, dass das schöne Büsi davor lange in einer 1,5-Zimmer-Wohnung vor sich dahinvegetierte. Dies führte dazu, dass sie sehr scheu und unrein war. Diese «Schönheitsmakel» waren dann leider der Grund, dass ihr niemand eine neue Chance geben wollte. Bis meine Partnerin und ich das «Risiko» eingingen und ihr ein neues Zuhause schenkten, inklusive Zugang zu unserem Garten.

Es dauerte viele Monate und benötigte viel Liebe und Zuneigung, bis Nori wieder das Vertrauen zu den Menschen fasste. Und heute? Tollt sie glücklich im Garten rum, hat den Frieden mit sich und der Welt gefunden und lässt uns nicht aus den Augen. Einfach schön.

Es graut mir aber davor, wie viele andere Noris es in den Tierheimen gibt, sprich wie viele Tiere bereits ein geschädigtes Gemüt haben. Deswegen an dieser Stelle der alljährliche, aber leider immer wieder notwendige Appell: Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke. Lassen Sie Spontankäufe einfach sein. Bitte. Die Tierheime sind noch immer voll mit jenen Neuzugängen, die aus Langeweile während der Pandemie gekauft und achtlos nach kurzer Zeit wieder abgegeben wurden.

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