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Der ÖV als Sperrzone
Von: Sacha Beuth
Ich weiss nicht warum, aber irgendwie scheinen (gefühlt) immer mehr Zürcher ÖV-Benutzer nach Feierabend den Denkapparat auszuschalten. Anders kann ich mir nicht erklären, weshalb sich besagte Personen, wenn sie Bus, Tram oder auch S-Bahn nutzen, beim Einsteigen während der Rushhour direkt an den Türen platzieren (wobei sie meist noch einen riesigen Rucksack oder eine sperrige Tasche mit sich führen) und nachfolgenden Passagieren damit den Weg ins Innere des Fahrzeugs versperren. Oder dass bei einem vollen Tram diejenigen, die an der Tür harren, nicht beim nächsten Halt den weiter hinten im Fahrzeug stehenden Passagieren das Aussteigen erleichtern, indem sie kurz mit aus- und dann wieder einsteigen.
Weist man die Leute auf ihr im wahrsten Sinne des Wortes deplatziertes Verhalten hin, kommt als Antwort oft: «Ich will mich nicht zwischen allen anderen Passagieren durchzwängen, wenn ich aussteigen muss.» Willkommen in der Ego-Gesellschaft! Dass sie selbst so das Problem überhaupt erst verursachen, erkennen diese Personen natürlich nicht. Wie wäre es wieder mit ein bisschen mehr Rücksichtnahme gegenüber den Mitmenschen? Einfach mal kurz nicht ins Handy starren und dafür auch im ÖV mitdenken. Das Leben wäre so viel angenehmer.
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