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Album

Sacha Beuth, Redaktor

Die Wurst des Grauens

Von: Sacha Beuth

09. Februar 2018

Als halber Teutone habe ich durchaus viel Sympathien für die Küche aus dem Grossen Kanton. Kartoffelpuffer, Pumper­nickel, Brezeln, Pfälzer Kräuter­leberwurst, Berliner Pfannkuchen, Zwiebelrostbraten mit Bratkartoffeln oder eine knusprige Schweinshaxe mit Sauerkraut – ich bin dabei. Nur bei einer typisch deutschen Speise kräuseln sich bei mir vor Grauen und Ekel die Fussnägel: Die Curry-Wurst. Wie kann man die ernsthaft gernhaben? Dieses in dicke Scheibchen geschnittene Etwas, dessen Fleisch(resten)-Geschmack in einem Matsch aus billigem Ketchup und Industrie-Currypulver ertränkt wird und dem in der Regel ein paar wabblige Pommes frites hinzugefügt werden.

Bis vor einigen Jahren wurde ich hier in der Schweiz glücklicherweise davon verschont. Doch mit den vielen deutschen Zuzügern kamen auch immer mehr Köche aus unserem nördlichen Nachbarland. Und die brachten ihren Kantinen- und Imbissklassiker mit in die Schweiz. Nun findet sich überall dort, wo mehr als drei Personen Hochdeutsch sprechen, auch ein Currywurststand. Das Schlimmste jedoch ist, dass offenbar auch immer mehr Schweizer die Currywurst schätzen. So weit ist es mit unserem schönen Land schon gekommen. Höchste Zeit, gegen die Wurst des Grauens die Kavallerie einzusetzen.

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