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Digital Mom
Von: Rita Angelone
Die Angelones
Nicht auch das noch! Nachdem ich vor etwas mehr als einer Woche mit der Frage «Hast du Twint?» konfrontiert wurde, wurde ich nur wenige Tage später von einer nächsten, ähnlichen Anfrage wieder aus meiner Komfortzone heraus gefordert. «Wollen wir einen Videochat machen?», stand da in einer Facebook-Nachricht auf dem Bildschirm meines Laptops. Videochat? Wieso denn? Mir reichte das simple Hin- und Herschreiben bis jetzt vollkommen! Müssen wir uns jetzt auch noch sehen beim Schreiben? Ich telefoniere eh nicht gerne und nun soll ich es auch noch mit Bild machen? Bitte nicht!
Am liebsten hätte ich mein Gerät auf der Stelle zugeklappt. Den PC abzustellen wäre allerdings gleichbedeutend wie sich der Realität beziehungsweise dem technischen Fortschritt zu verschliessen und das liess mein Ego – wie bereits bei der Twint-Frage – auch in diesem Fall nicht zu. Nicht zuletzt wieder der Jungs wegen, die eine vielleicht etwas ältere, aber doch fortschrittliche Mutter – sprich eine Digital Mom – haben sollen. Doch gerade in diesem ganz besonderen Fall musste ich mich dieser nächsten digitalen Herausforderung stellen, weil der Fragende sage und schreibe 26 Jahre mehr als ich zählt! Wäre ja gelacht, wenn ich nicht in der Lage sein sollte, dasselbe zu tun wie jemand, der eine ganze Generation älter ist als ich, oder?
Und so kam es, dass mir mein zwar in die Jahre gekommene, aber keinesfalls zurückgebliebene Onkel, der mir bereits vor bald 50 Jahren anhand von «Topolino», der italienischen Version des Donald Duck Comics das flüssige Lesen in unvergesslichen Rollenspielen gelehrt hatte, nun Schritt für Schritt via Facebook-Nachricht auch beibrachte, wie Videochats über Facebook funktioneren. Auf dass ich aus der Schweiz mit ihm in Italien so kommunizieren könne, wie es die Jungen heute eben so tun! Soll einer sagen, dass Digital Immigrants Mühe hätten mit den neuen Medien!
Blog: www.dieangelones.ch
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