Ein für mich sehr gutes Verbot

Als kürzlich die Folkband Cake im Kaufleuten spielte, waren viele verdutzte Gesichter im Publikum zu sehen. Auf der Leinwand erschien die Meldung, dass an jenem Abend ein Handyverbot gelte. Während einige Besucher richtig nervös wurden, jubelte ich innerlich. Ich nerve mich unglaublich über Smartphones an Konzerten.

Dass man gelegentlich ein Foto machen will, meinetwegen. Oder dass man das Handy anstelle dem Feuerzeug bei romantischen Liedern einsetzt, auch verständlich. Doch wieso gibt es an jedem Konzert Besucher, die gesamte Lieder oder gar den halben Auftritt aufnehmen müssen? Egal, wo man in der Halle steht, immer stiehlt einem jemand die Sicht, indem er sein beleuchtetes Smartphone in die Höhe hält und dadurch die Stimmung zerstört. Doch wozu? Die Videos solcher Konzerte sind meist katastrophal. Verwackelte Bilder, ein miserabler Ton – wer sieht sich das schon freiwillig an?

Und es ist respektlos gegenüber den Künstlern. Diese reagieren mittlerweile rigoros. Bei US-Sängerin Alicia Keys musste man zeitweise das Handy am Eingang abgeben. Die Toten Hosen führen dies bei einigen Gigs ihrer kommenden Tour auch ein. Liebe Filmer: Wenn ihr schon die Chance habt, euren Lieblingskünstler zu sehen – seht zu. Tanzt. Singt mit. Nur solche Momente bleiben für immer in Erinnerung und nicht etwa eine schlechte Videodatei.

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