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Album

Sacha Beuth, Redaktor

Ein Zeichen des Respekts

Von: Sacha Beuth

18. August 2017

Mit meiner Familie durfte ich ein paar wunderschöne Tage im Tessin verbringen. Einziger Negativpunkt: Ich musste mich wegen anderer Deutschschweizer Touristen des Öfteren fremdschämen. In den Restaurants, an den Kassen der Freibäder, im Coop – überall werden die Einheimischen auf «Schwiizer­tüütsch» angesprochen. Schon als Deutschschweizer Gast in einer italienischsprachigen Region in Hochdeutsch zu kommunizieren, ist nicht sonderlich höflich, aber gleich nur in Mundart? Und leider sind solche Vorfälle alles andere als selten und geschehen nicht nur im Inland. Zu gut ist mir noch eine Szene in Erinnerung, in der einst eine Mutter in einem Pariser Hotel in breitem Berndeutsch für sich und ihre Familie «Zwöi heissi Schoggola, zwöi Gaffee u vier Gipfeli» bestellte. Ist es denn wirklich so schwer, sich ein paar der gängigsten Begriffe einer Fremdsprache anzueignen und diese auch anzuwenden? Vielleicht erntet man dadurch das eine oder andere mitleidige Lächeln. Mehrheitlich aber werden die Bemühungen geschätzt (und das Gegenüber kommt einem dann meist doch mit Deutsch oder Englisch entgegen). Vor allem aber ist es ein Zeichen des Respekts des Gastes gegenüber dem Gastgeber.

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