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Album

Einfach nur traurig

Von: Sacha Beuth

26. November 2019

Beim Besuch des «Wienachtsdorfs» auf dem Sechseläutenplatz dürfte sich die eine oder andere Person über mobile Schwellen gewundert haben, die an neuralgischen Stellen am Markt platziert wurden. Schwellen mit ausklappbaren Elementen. Diese sogenannten Anti-Terror-Poller sollen verhindern, dass Personen – aus welchen Motiven auch immer – mit Lastwagen in die Menschenmenge fahren. Noch zu gut ist vielen in Erinnerung, wie vor drei Jahren islamistische Fanatiker auf diese Weise erst in Nizza 86 und wenige Monate später auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin 11 Menschen töteten. Mit der Massnahme will die Stadtpolizei Ähnliches verhindern.

Ist das nun übertrieben? Schliesslich leben wir in der Schweiz, die nicht – oder zumindest nicht direkt – an kriegerischen Auseinandersetzungen mit Islamisten beteiligt ist. Leider nein, lautet die Antwort. Terroristen scheren sich nicht darum, ob wir an der Seite ihrer Gegner kämpfen oder nicht. Ihnen geht es darum, Angst und Schrecken zu verbreiten. Sicherheit geht darum auch hier vor. Und trotzdem fragt man sich, wie es so weit kommen konnte, dass unschuldige Menschen an einer friedlichen, apolitischen Veranstaltung nun geschützt werden müssen. Gut einen Monat vor dem Fest des Friedens. Das ist einfach nur traurig.

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