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Album

Richard Späh ist Inhaber eines Architekturbüros und Ex-Präsident des Gewerbeverbandes der Stadt

Ende für Luxus-Bürgerli?

Von: Richard Späh

10. Februar 2015

Wir Schweizerinnen und Schweizer schwimmen im Geld. Wenn es einem gut geht, denkt man natürlich darüber nach, wie es noch besser werden könnte. Zum Beispiel mit der Natur. Wir laufen zwar vorzugsweise auf dem Laufband, aber dennoch lieben wir die freie Landschaft.

Darum haben wir Städter den Bergkantonen die Zweitwohnungsinitiative verpasst. Wenn wir irgendwann mal in die Berge fahren, soll der Blick über Wiesen und Wälder schweifen. Die einheimischen Arbeitslosen finanzieren wir dann mit dem Finanzausgleich.

Weiter geht es mit der Sicherheit, Lärmschutz etc. Wir messen den Lärm sogar mit offenen Fenstern! Das schränkt zwar die Möglichkeiten beim Grundriss ein, aber das können wir uns locker leisten. Wir sind stolz auf unsere Vorschriften. Sie sind nicht blosse Makulatur. Unsere Behörden kontrollieren uns konsequent.

Ähnlich beim Strassenbau: Trottoirs, die jahrzehntelang gut genug waren, bekommen jetzt relativ sinnlose Ausbuchtungen und Einbuchtungen. Es ist wie im Lego-Land. Bei der Ästhetik lassen wir uns nicht lumpen.

Neben dieser Unfug-Welt gibt es noch eine andere Realität.

Mein Kollege, der Bauer ist, konnte bisher im Winter immer auf seinen Elektrikerjob zählen. Das ist vorbei. Frankenstärke und Regulierungswahn machen die Bergregionen kaputt.

Aber trotz Defizit geht der Anspruch nach Perfektion munter weiter. So wird das Zürcher Polizeidepartement in Zukunft Sicherheitsdepartement heissen – ein wahrer Gewinn für die Steuerzahler.

Da zahlen wir auch gern für den Abfall von Hausbesetzern. Ich bitte, meinen Sarkasmus zu entschuldigen. Vielleicht habe ich bessere Laune, wenn meine ekelhafte Bronchitis wieder weg ist . . .

 

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