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Ganz schön clever
Von: Ginger Hebel
Der Vorteil des Reisens liegt meines Erachtens auch darin, dass man mit Dingen konfrontiert wird, die man von zu Hause nicht kennt. Man ist gezwungen, aus der Komfortzone herauszutreten. Während man in der trauten Stadt oft gar nicht mehr genau hinschaut, weil man alles kennt, hält man die Augen an einem fremden Ort offen. Nur so sieht man, was andere Länder besser machen und wie sie mit den Herausforderungen des Tourismus umgehen. Die kleine Insel Malta, die ich kürzlich besuchte, hat doppelt so viele Autos wie Einwohner, das tägliche Verkehrschaos ist vorprogrammiert. Doch das Taxisystem ist derart durchdacht, dass ich mich frage, warum man das nicht auch in der fortschrittlichen Schweiz so macht.
So teuer wie in Zürich sind Taxifahrten ja sonst nirgends. Hinzu kommt, dass man schon einen Grundpreis zahlt, bevor man losfährt und noch mehr zahlt, wenn der ortsunkundige Fahrer sich verfährt. Sofern er einen denn mitnimmt, was er nicht immer tut, wenn der Weg nicht genug weit ist, dass es sich für ihn lohnt. Anders in Malta. Man sagt am Taxischalter, wo man hinwill, bezahlt einen Festpreis und setzt sich in eines der auf Hochglanz polierten Taxis. Ganz ohne Gedränge und nerviges Taxi-Heranwinken. Nicht kostspielig, nicht umständlich, einfach ganz schön clever.
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