Bianca Kann kommt aus dem Raum Köln und lebt seit ein paar Jahren in Zürich. Sie arbeitet bei einer Bank.

Geduld ist eine Tugend

Die Pisten von Scuol waren am Wochenende leer, man könnte sogar sagen, teilweise zu leer. Aber der Reihe nach. Die Anreise am Freitag entpuppte sich auf der A 3 aufgrund einer Vollsperrung als wirklich mühsam. Zwei Stunden Tunnel zerreissen irgendwann das stärkste Nervenkostüm.

Nerven gekostet hat auch der Nebel am nächsten Tag auf den Pisten. Orientierung fiel schwer, trotz quietschgelber Skihose vor mir. Positiv anzumerken sei, dass extrem wenig los war, negativ anzumerken sei, dass extrem wenig los war auf der sogenannten Traumpiste. Ich kann nicht behaupten, diesen Weg bewusst eingeschlagen zu haben. Schlechte Beschilderung und Nebel zollten halt ihren Tribut. Denn gewundert haben wir uns irgendwann über die nicht vorhandenen Skifahrer und über Wanderer auf der Piste. Ach so: Dies ist die Talabfahrt. Wirklich eine Traumpiste, bis dass man halt unten ankommt. In Sent, wohlgemerkt. Und sich über das wartende Taxi wundert. Auch darüber, dass der Fahrer die wenigen Ankömmlinge nicht darauf hinweist, dass der Skibus – 10 Minuten Fussmarsch – dann auch erst wieder in 40 Minuten abfährt. Aber 35-Stutz-Skikarte und die hart­erprobten Nerven bei Anreise haben uns der Situation tiefenentspannt entgegenblicken lassen. Geniessen wir also einfach die vorgezogene Kaffeepause. Viva!

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