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Glücksweltmeister
Von: Lydia Müller
Als Kommentar zum Titel «Glücksweltmeister» habe ich in der Zeitung gelesen: «Kein Glück weit und breit, Sauertopfmienen im morgendlichen Berufsverkehr oder abends an der Bar.» Dem kann ich nur hinzufügen: Die Bedienungen in bayerischen Biergärten und Gastwirtschaften werden von den Einwohnern als die unfreundlichsten der Welt empfunden. Ich persönlich kenne noch die unfreundlichsten Tramfahrer in München, die man am besten gar nicht anspricht. Auch die Berliner habe ich nicht gerade als wahnsinnig charmant erlebt. Nachts fragte mein Begleiter eine «Dame» nach dem Weg und bekam zur Antwort: «Ick bin hier nich’ die Auskunft.» Auch ein versehentliches Anrempeln wurde schon mal mit «Mensch, pass doch uff» kommentiert.
Meine Erfahrungen in Zürich sind eher wie die in den USA: Man ist sehr freundlich, aber unverbindlich. Wenn in den USA im Supermarkt der Kassiererin meine bunte Hose oder die aufgeklebten Fingernägel gefielen, drückte sie ihre Begeisterung darüber auch aus. Hier haben uns schon fremde Menschen angesprochen, weil wir «so assortiert» gekleidet waren. Dabei hat man uns immer angestrahlt. Eher sind wohl die schlechten Nachrichten auf dem Smartphone der Grund für die besorgten Mienen.
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