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Album

Ich als Adele und KimKardashian

Von: Maja Zivadinovic

02. Februar 2016

Nichts hasse ich mehr, als mich fotografieren zu lassen. Liegt daran, dass ich sowieso immer finde, dass ich grässlich aussehe. Viel Gebiss, keine Augen, riesige Nase. Die Kurven ebenso. So gesehen, verstehe ich es auch, dass mir schon gesagt wurde, ich sehe wie Kelly Clarkson oder Beatrice Egli aus. Einmal schmeichelte mir ein Mann damit, dass ich ihn an die US-Musikerin Pink erinnere. Ein anderer, er war betrunken, meinte mal, ich könne von hinten die Schweizer Antwort auf Kim Kardashian sein. Stimmt nicht. Ich trage einen Bob, Kim hat lange schwarze Haare. Über eine Wespentaille verfügt Kim auch. Ich nicht. Und doch prangt hier ein neues Foto von mir. Nicht, weil ich mich darum riss. Sondern wegen eines Lesermails, das mich über Facebook erreichte. Die Absenderin: Blazenka Kostolna. Sie schrieb, dass sie ein grosser Fan meiner Kolumne sei. Dass sie aber was auf dem Herzen habe, das sie loswerden müsse. Die Bilder von mir gefielen ihr gar nicht. Ob sie jemand gemacht habe, der mich hasse. Blazenkas Mail amüsierte mich. Sie sei Fotografin, schrieb sie. Sie würde mich gerne fotografieren. Ich liess mich auf das Blind Date mit der spannenden Künstlerin und Lebefrau ein. Am Anfang war ich steif. Ich fragte mich, wie das Models wie Ronja Furrer und Anja Leuenberger machen. Posieren ist blöd. Blazenka aber hat das Beste aus mir rausgeholt. Das beweist auch die Aussage eines Arbeitsgspäändlis, das mich für einmal nicht mit Beatrice Egli oder Kelly Clarkson verglich. «Du siehst wie ein Mix zwischen Adele und Nicole Bernegger aus», sagte er. Fair enough, finde ich. Dafür verzichte ich auf meine Augen auf Fotos, stehe zu meinem XL-Gebiss und sage Danke. Danke, liebe Blazenka. Danke allen, die mich anschreiben. Herzlichst, Ihre Beatrice-Kelly-Pink-Adele-Nicole-Kim-Maja.

Klatschkolumnistin Maja Zivadinovic
ist Redaktorin bei «Tilllate» und «20 Minuten».

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