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Kathy Riklin ist CVP-Nationalrätin

Kinder sind nicht Privatsache

Von: Kathy Riklin

04. März 2015

Vor einigen Tagen verkündete das Bundesamt für Statistik, die Zahl der Heiraten in der Schweiz sei im letzten Jahr um 3,6 Prozent auf 41'200 gestiegen und die Zahl der Scheidungen sinke seit 2006 stetig. Familiengründungen sind wieder im Trend. Aber auch die Geburten nehmen erfreulicherweise zu: 2013 kamen 4920 Kinder mit Wohnsitz in Zürich zur Welt. So hoch war die Geburtenzahl letztmals vor 45 Jahren in der Stadt Zürich.

Auch mir fallen die vielen Kinderwagen in unserer Stadt auf. Und doch ist die Geburtenrate in unserem Land mit 1.5 Geburten pro Frau zu tief. Eine solche Gesellschaft überaltert und schrumpft, mit allen sozialen und ökonomischen Problemen, die daraus folgen. Weite Teile Europas leiden unter diesem Phänomen, im Gegensatz beispielsweise zu den USA.

Ich bin der Meinung, dass Kinder keine reine Privatsache sind. Ein Land, dessen Sozialsystem auf Solidarität aufbaut, braucht Nachwuchs und einen Generationenvertrag. Eltern mit Kindern sollen entlastet werden. Gemäss dem Bundesamt für Statistik kostet ein Kind beinahe 1000 Franken pro Monat, bei zwei Kindern sind es noch rund 750 Franken pro Kind. Die Familieninitiative der CVP will Familien mit Kindern entlasten. Doch die Debatten in gewissen Medien befremdet mich. Wir wollen, dass alle Familien unterstützt werden, auch Einelternfamilien, Patchwork- und Regenbogenfamilien. Das reicht aber auch uns nicht. Es braucht zudem sinnvolle Stundenpläne, Tagesschulen, genügend Krippenplätze und Arbeitgeber, die Teilzeitarbeit ermöglichen, so dass Beruf und Familie vereinbar sind.

Für alle diese Anliegen setzten wir uns seit Jahren ein. Wenn Finanzvorsteher jammern, es fehle ihnen an Steuereinnahmen, dann wüsste ich noch einige andere Wege, das Budget auszugleichen. Doch bei unserem kostbarsten Gut - bei den Kindern - das Geld zu nehmen, das die Arbeitgeber monatlich für sie bezahlen, finde ich unfair und kurzsichtig.

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