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Album

Klartext: Klimaleugner

Von: Jan Strobel, Redaktor

29. November 2016

Neulich, in einer grossen Schweizer Tageszeitung, tauchte es wieder auf, dieses Wort, oder vielmehr eine der dümmsten Wortkreationen aller Zeiten, die seither neben mir einherschreitet wie ein Wärter neben einem Gefangenen. Die Rede ist vom «Klimaleugner». Als ob man die meteorologischen Vorgänge, die Wolken, die Temperaturen, den Niederschlag, überhaupt das Wetter, das nun einfach mal da ist, leugnen könnte. Was ich leugnen kann: eine Gottheit oder ein Bekenntnis. Der Umgang mit Gottheiten und Bekenntnissen wird mitunter ein emotionaler. Das zeigen auch die Attribute, die diesen Klimaleugnern in den Medien zugeschrieben werden: Sie sind entweder «notorisch», «unverfroren» oder «Verweigerer». So reden Ideologen. So reden Menschen unter dem Einfluss der Massenpsychologie: Sie nehmen wissenschaftliche Thesen auf, die ihnen in einfacher, dramatischer Form und in bildhafter Erscheinung präsentiert werden, zum Beispiel mit einem Eisbären auf einer schmelzenden Eisscholle. Ein Verdacht wird in der so geformten Masse zur Gewissheit. Mit empirischer Wissenschaft hat das nichts zu tun. Die Klimawissenschaft sollte sich vom emotionalen Spiel gewisser Politiker und Werber fernhalten.

 

 

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