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Album

Kniefall vor den Chaoten

Von: Sacha Beuth

14. Mai 2019

«Kommt einzeln zu uns, zieht euch bis auf die Unterhosen aus und verschwindet dann in der Kabine.» Das sollen im Rahmen der Partie Luzern - GC vom letzten Sonntag gemäss diversen Medienberichten die GC-Ultras von «ihren» Spielern gefordert haben. Erst dann würden sie sich vom Spielfeldrand – den sie zuvor erstürmt hatten – wieder auf die Tribüne zurückziehen. Eine Erpressung sondergleichen! Und die Grasshoppers kommen dieser tatsächlich nach (wenn auch nicht ganz in der geforderten Form). Die Fussballprofis marschieren, nachdem die Partie beim Stand von 4:0 für Luzern vom Schiedsrichter abgebrochen wurde, zum Fanblock und verschenken denen, die sie zutiefst demütigen wollten, als «Dankeschön» ihre Trikots. Ein peinlich-beschämender Kniefall vor den Chaoten.

Fast noch peinlicher war dann die Schutzbehauptung, die der Verein in einem Communiqué hinterherschickte: Man habe sich zur Übergabe der Trikots entschlossen, weil die Situation zu eskalieren drohte, man also so Schlimmeres verhindern wollte. Ein paar Dutzend unterbelichtete Grössenwahnsinnige geben also einem Traditionsclub den Tarif durch, und der weiss tatsächlich kein anderes Mittel, als zu kuschen? Nun darf man sich nicht wundern, wenn das schlechte Beispiel Schule macht. Keine guten Aussichten für GC und den Fussball in der Schweiz.

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