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Album

Karin Unkrig, Kommunikationsfachfrau, arbeitet in der Schweiz und lebt von Freitag bis Sonntag in München.

Konsumtest

Von: Karin Unkrig

19. Mai 2015

Als ich noch Kantonsrätin war, überlegte ich mir jeweils genau, ob ich in Aarau zur Rushhour bei einem Grossverteiler einkaufen gehe (statt mich wählerfreundlich frühmorgens auf dem samstäglichen Markt zu zeigen oder mit geflochtenem Korb den Bioladen anzusteuern). Ein Kopfsalat oder ein Bund Trauben verdeckten zuweilen die Joghurtbatterie, Fettiges, allzu Süsses etc.

In Zürich hat sich dieses Problem dank Bahnhof- und Flughafenshopping von selbst gelöst. In München ohnehin. Kaum jemand kommt dazu, dem anderen in die Einkaufstasche zu schielen. Zum einen weil man in einer 1,5-Millionen-Stadt mit Ladenöffnungszeiten bis 20 Uhr schlicht weniger Bekannten begegnet. Zum anderen weil sich die Leute auf ungleich mehr Supermärkte verteilen, welche sowohl Stamm- wie Laufkundschaft ihr Eigen nennen. Man geht – je nachdem, wo man sich gerade befindet – zu Karstadt, Edeka, Rewe, Real, Tengelmann oder ganz umweltbewusst zu basic. Einzig bei Penny war ich noch nie, Netto und Spar kenne ich nur aus dem Urlaub, Lidl und Aldi ausnahmslos aus der Werbung.

Was ich mir ab und zu nicht verkneifen kann: während des Anstehens an der Kasse zu gucken, was die Leute so aufs Band legen. Die Zusammensetzung verrät, ob Party angesagt ist, Junggesellenabend, Kaffee und Kuchen, ein gepflegtes Diner oder schlicht und ergreifend eine Notfall­aktion (Toilettenpapier, Waschpulver, Frühstückskaffee).

Pfüati – oder bis zum nächsten Mal.

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