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Kulinarische Entdeckungen
Von: Karin Unkrig
Zum Stichwort «Deutsche in Urlaub» gibt es zahlreiche Klischees, Sketches und Filme. Seit ich meine Liebe in München gefunden habe, verreise ich mit Deutschen und werde als Deutsche angesehen. Prompt sorge ich jeweils für Erstaunen, wenn ich «relativ undeutsch» auftrete: eher zurück- haltend, Französisch sprechend sowie – entgegen den Erwartungen der Korsen – eine einheimische Speisekarte wünschend.
Bei der Restaurantwahl wird mir bewusst, wie international ich aufgewachsen bin. Insbesondere die französische Küche wird in der Schweiz geschätzt. In eine Auberge, zu «La Bouche» oder «Chez Catherine» zu gehen, gilt als chic. Zudem erkunde ich in der Fremde gerne Neues (und verbinde dies durchaus mit Feriengefühlen). Nicht so meine Begleiter. Statt Moules, Rosmarinschinken oder Pâtes enthalten ihre Menüvorstellungen Altbekanntes: Burger, Pommes, Sushi. Dazu Gnocchi, Pizza, Pasta. «Wir mögen eben Italienisch.» Ich auch, aber hierfür muss ich nicht 14 Stunden Auto- und Schifffahrt in Kauf nehmen!
Zum Glück finden wir uns ein- trächtig am Frühstückstisch wieder in L’Île-Rousse zu Café noir, Pain au chocolat und Baguettes. Spezielle Vorlieben beschäftigen die Gruppe allerdings noch auf der Rückfahrt. Hat doch jemand einen Stinkkäse in den Kofferraum geschmuggelt. Zwecks Ausdehnung des Inselfeelings . . . Es riecht wie im Ziegenstall.
Pfüati oder bis zum nächsten Mal!
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