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Album

Maja tratscht

Von: Maja Zivadinovic

24. Februar 2015

Crazy Shit, würde meine Freundin dazu sagen. Sie hätte recht. Zumal das Ganze wirklich mehr als nur verrückt ist. Ich kann mit bestem Gewissen sagen: Ich bin verzaubert. Nicht verliebt. Also schon. Aber ich mein das anders. Wörtlich. In seinen magischen Bann gezogen hat mich letzten Samstag Pat Perry. Der Zauberweltmeister hat kürzlich das erste Theater für Mentalmagie an der Pfingstweidstrasse eröffnet. Das «Tagblatt» hat darüber berichtet. Zu Recht. Zumal ich der Meinung bin, dass jemand wie Perry in der Stadt gefehlt hat.

O. k., ich liebe Zauberei per se. Kein Wunder also, dass ich in der ersten Reihe nicht nur grosse Augen machte, sondern mich pausenlos fragte: Wie um alles in der Welt ist all das möglich, was Perry zeigt? Schon als Teenager habe ich mir jede Fernsehsendung, in der David Copperfied ganze Lokomotiven verschwinden liess, reingezogen. Als der Schweizer Vincent Raven 2008 die deutsche Pro-7-Castingshow «The next Uri Geller» gewann, jubelte ich. Da ich anno dazumal temporär bei TeleZüri als Empfangsgirl arbeitete, hatte ich das Glück, Vincent und seinen Raben Corax persönlich zu treffen. Die beiden waren im «Talk Täglich» zu Gast. Ich erlebte Raven als schüchternen Menschen. Einen, der den Menschen gar nicht so tief in die Augen schaut. Einen, der sich in Gesellschaft von Raben am wohlsten fühlt. Hat mich unglaublich fasziniert.

Warum ich eine Faszination für Magie und allgemein Unerklärliches hege, habe ich wahrscheinlich von meiner Grossmutter geerbt. Ich war 17 Jahre alt, als sie aus meinem Kaffeesatz las. Ich solle mich darauf einstellen, dass mein Leben ganz anders verlaufen werde, als ich es mir damals vorgestellt habe, sagte sie. Ganz weit weg würde sie auch einen Mann sehen, der gut zu mir sein werde. Der Weg zu ihm sei aber sehr lang. Sie lächelte, als sie mich vor all den Fröschen warnte, die ich bis Mr. Right küssen müsse. Als Teenager war ich schwierig. Schule und Ausbildung interessierten mich nicht. Oma nahms gelassen. Es komme in dieser Hinsicht alles gut. Im Strassenverkehr soll ich bitte stets vorsichtig sein, und körperlich soll ich auf meine Lunge aufpassen. Ich nahm nicht alles für bare Münze. Vor acht Jahren begegnete mir in der Türkei eine alte Frau. Sie wollte dringend meine Hände und meinen Kaffeesatz analysieren. Ihre Aussagen deckten sich mit denen meines Grosis selig. Das Rauchen habe ich vor 30 Tagen gelassen. Das Velofahren mit Musik in den Ohren schon länger. Fiktion, Aberglaube oder Psychologie: ist doch egal. Magie ist für mich das neue Yoga.

Klatschkolumnistin Maja Zivadinovic ist Redaktorin bei Tilllate und
«20 Minuten»

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