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Album

Nichts sagen bringt nix

Von: Ginger Hebel

09. Mai 2017

Kürzlich war ich mit meinem besten Freund zu Gast in einem dieser Prachtrestaurants: Tolle Aussicht, schickes Interieur – das wars dann aber auch. Wir bestellten Egli Müllerinnenart und erhielten einen ausgetrockneten Fisch unter einem Haufen Mandelsplitter. «Ich habe schon Besseres stehen lassen», raunzte mein sonst geduldiger Begleiter nach dem ersten Bissen und legte das Besteck beiseite. Doch er war nicht in der Stimmung, um sich zu erklären und sich zu beschweren, denn wer das tut, macht sich leider häufig unbeliebt, weil Kritik fast jeder persönlich nimmt. «Sag du jetzt aber auch nichts», bat er mich. Der Kellner nahm unsere noch fast vollen Teller zur Kenntnis, ohne aber nach dem Grund zu fragen, ist doch egal, wird er sich gedacht haben, Gäste haben wir ja eh genug. Es gab dann auch keinen Gratis-Kaffee als Zeichen der Wiedergutmachung und auch keinen Schnaps, um den Fisch für immer zu ertränken. Dafür versprach uns der Kellner beim Bezahlen eine Gratis-Vorspeise beim nächsten Besuch, dabei wusste er genau wie wir: ein nächstes Mal, das gibts wohl nicht. Und die Moral von der Geschicht: Nichts sagen bringt oft auch nix. Klartext reden hingegen schon. Ginger Hebel, Redaktorin

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