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Album

Nur für Begüterte

Von: Sacha Beuth

29. Oktober 2019

Liebe Kleinsparerin, lieber Kleinsparer, wie viel Zins erhalten Sie gegenwärtig auf Ihren Sparkonti? 0,025 Prozent? Oder gar 0 Prozent? Fakt ist auf alle Fälle, dass durch die Zinspolitik der Nationalbank das Vermögen von Kleinsparern immer öfter stagniert oder – wegen neuer Gebühren der Banken – gar sinkt. Immerhin, werden jetzt vielleicht einige sagen, braucht man dann anders als (Schwer-)Reiche nicht auch noch Negativzinsen zu bezahlen. Diese werden nämlich je nach Bankinstitut bereits ab einem Kontostand von 250 000 Franken fällig.

Bemühen sich die Banken somit plötzlich um soziale Gerechtigkeit? Eher ist das Gegenteil der Fall. Bevor etwa die UBS Switzerland AG von ihren hochbegüterten Kunden, welche Einlagen von 2 Millionen Franken und mehr besitzen, Negativzinsen verlangt, wird von der Bank ein Schlupfloch offeriert. Sie empfiehlt laut «SonntagsZeitung» den Reichen, ihr Vermögen von einem Konto der UBS Switzerland AG auf ein Konto der UBS AG in Jersey zu transferieren (beide Institute sind Teil der Holding UBS Group AG). Auf der britischen Kanalinsel beträgt der Sparkonto-Zinssatz für UBS-AG-Kunden fix 0 Prozent. Das Vermögen bleibt so relativ konstant. Die Banken helfen den Reichen auf legale Weise, der Nationalbank ein Schnippchen zu schlagen. Wohingegen Kleinsparern nur die Hoffnung bleibt, dass nicht eines Tages sie allein durch Negativzinsen die Zeche für alle bezahlen müssen.

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