O du Fröhliche!

Sind Sie im Weihnachtsstress? Wenn ja, tut es mir leid, denn ich bin es nicht. Mitleidig schaue ich den Leuten zu, die kurz vor Heiligabend genervt den Geschenken nachrennen und immer noch nicht wissen, was sie dem Bruder, der Freundin und der Schwiegermutter schenken sollen. Wie froh ich bin, dass ich nichts kaufen muss, nur damit ich etwas verschenken kann. Mit den Geschenken ist das ja so eine Sache. Die meisten von uns haben im Grunde alles. Und was man wirklich gerne hätte, das schenkt einem niemand, weil es oft zu teuer ist. Oder weil man es sich zu wünschen nicht getraut.

Und so sind es oft dieselben Dinge, die man bekommt: Gutscheine, Socken, Badeperlen – praktisch, aber wenig persönlich. Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, als ich vor lauter Geschenken den Christbaum nicht mehr sah. Es waren wunderschöne Weihnachten mit geschmückter Tanne, viel Glitzer und echten Kerzen. Als Kind bin ich mit den Gschänkli in der Hand freudestrahlend in mein Zimmer gerannt und habe sie alleine ausgepackt. Diesen Überraschungsmoment wollte ich mit niemandem teilen. Heute beschenke ich meine Lieblingsmenschen gerne spontan. Wir schenken uns Zeit, gehen schön essen oder verreisen. Einen Geschenkzwang gibt es bei uns nicht mehr. Und damit machen wir uns eigentlich das schönste Geschenk. Frohe Weihnachten! 

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