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Album

Ohne Worte

Von: Rita Angelone

15. März 2022

Die Angelones

Liebe Leserinnen, liebe Leser – worüber soll ich Ihnen heute berichten?

Vielleicht, dass mich nach zwei Jahren vorsichtigstem Auf-der-Hut-Sein Corona doch noch erwischt hat? Dass sich Selbsttests als enttäuschend untauglich erwiesen haben und sich der vielzitierte «milde Verlauf» der neuesten Mutationen alles andere als ein Spaziergang angefühlt hat? Dass ich mich frage, wie man die Pandemie für beendet erklären kann, wenn rundherum jetzt mehr Menschen krank sind als noch vor ein paar Monaten? Dass sich, selbst wenn die Corona-Krise tatsächlich überstanden wäre, keine Freude und Zuversicht einzustellen vermag? Dass mich das aktuelle Weltgeschehen lähmt? Dass ich kaum in der Lage bin, vorwärtsgerichtet zu denken, geschweige denn längerfristige Pläne zu schmieden? Dass ich nicht damit rechnete, der Notvorrat würde so rasch wieder zum Thema werden? Dass es sich nicht richtig anfühlt, die Lebensmittelreserven aufzustocken im Wissen, dass so viele Menschen derzeit ganz andere Sorgen haben? Dass sich in der jetzigen Situation so vieles nicht richtig anfühlt? Dass es aber auch keine Lösung ist, gar rein nichts mehr zu tun, sich weit weg zu wünschen, um der Realität zu entrinnen? Dass es nichts bringt, die Augen zu verschliessen und zu hoffen, dass der Spuk vorbei ist, wenn man sie wieder öffnet? Dass sich derzeit in meinem Kopf die Gedanken im Kreis drehen? Dass ich Angst habe – um die Menschheit, um meine Kinder, um mich selbst?

Noch so gerne hätte ich Ihnen heute eine lustige Geschichte erzählt, die Sie von den vermutlich genau gleichen Fragen, Gedanken und Sorgen, wie ich sie habe, hätte ablenken können. Doch ich habe beim besten Willen kein Thema gefunden, das mir angesichts der aktuellen Lage nicht einfach nur total belanglos vorgekommen wäre ...

Rita Angelone hat zwei Kinder und schreibt jede Woche über den ganz normalen Wahnsinn ihres Familienalltags.

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