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Album

Pfui, Pinzetten-Pfoten!

Von: Marianne Weissberg

25. August 2015

Weissbergs Weissheit

Diese Kulinarik-Kolumne schreibe ich auf Befehl von Leserin Sonorero. Die gruselt es stets, wenn sie im TV ansehen muss, wie da Starköch(-innen) mit blutten Fingern im Essen herumtöpeln oder dieses mit Pinzetten anrichten. Ich persönlich warte ja stets drauf, dass bei so einem Chichi-Koch der fettige Vollbart in den Kaviar lampt. Ich kann mich erinnern, dass ich in der Kochschule Kochbesteck benutzen musste, weil man daran denken sollte, dass jemand das Angerichtete essen will. Dass man drum anständig aussehen und sauber kochen soll. Und die Portionen, die wir anrichteten, waren so reichlich, dass man keine Pinzette brauchte, um so wie heute ein geschmortes (!) Radieslirädli so lange zu quälen, bis es «perfekt» auf dem leeren Riesenteller sitzt. Und ja, man musste noch ein Wirtepatent haben und konnte nicht schnell mal eine Züri-Fressoase eröffnen, um Firlefanzfood zu servieren. Wir vollreifen Köchinnen schwingen lieber weiterhin hölzerne Kochlöffel und halten nichts von so schmuddligem Fingerfood! Gälled Sie, Frau Sonorero?

Die Zürcher Autorin Marianne Weissberg analysiert mit vollreifer Chuzpe ihren modernen Alltag.
www.marianneweissberg.ch

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