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Album

Plädoyer für den Feierabend

Von: Clarissa Rohrbach

28. Februar 2017

Da freut man sich auf einen schönen Abend und dann das. «Ich kann nur zwei Stunden bleiben, muss morgen früh raus», schreibt mir mein Freund kurz vor unserem Treffen. Solche SMS machen mich fuchsteufelswild. Wie soll ich mit dieser Zeitauflage abschalten können? Mein Freund ist da nicht der Einzige. Es scheint nur so zu wimmeln von Spassverderbern, die schon am Vorabend an das denken, was sie am nächsten Tag tun müssen. Wie man so ticken kann, ist für mich ein Rätsel. Die Stunden nach der Arbeit sind doch eine Zeit der Musse. Schliesslich gibt es einen Grund, dass man sich «einen guten Feierabend» wünscht. Das Wort stammt vom lateinischen «feria», welches «Fest» bedeutet, und bezeichnete im Altdeutschen den Abend vor einem Feiertag. Der Feierabend ist also kostbar, ja fast schon heilig. Den darf man nicht mit Planung zerstören. Stunden, in denen wir die Arbeit vergessen, machen aus Angestellten wieder freie Menschen. Also vergesst mal die Zeit, es ist Abend.

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