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Album

Schuster, bleib bei deinen Leisten

Von: Rita Angelone

17. Januar 2017

So viele Leserreaktionen wie auf meine letztwöchige «Schuemächerli»-Kolumne habe ich noch gar nie erhalten! Vielen Dank für all Ihre Insidertipps, wo es in Zürich – allen Unkenrufen zum Trotz – doch noch richtige Schuhmacher gibt, die ihren Beruf meisterhaft ausüben!

An der Seefeldstrasse, gerade gegenüber der NZZ, soll es einen feinen geben, mit Kunden weit über die Stadtgrenze hinaus. Am Berninaplatz gebe es auch noch eine Perle dieses Metiers, mit einem Gedächtnis wie ein Elefant. In Schwamendingen werke ebenfalls noch ein Vertreter der guten alten Garde, und an der Schlossgasse im Kreis 3 gebe es einen, der es sogar mit Bild in ein Kinder­liederbuch geschafft habe!

Dass es unter all diesen «Schuemächerli» einige Italiener gibt, hat mich natürlich ganz besonders gefreut. Genauso wie eine unerwartete Rückmeldung einer längst aus den Augen verlorenen Bekannten aus alten Zeiten, die mir mitten ins Herz gegangen ist: «Ich habe deinen Artikel im «Tagblatt» gelesen, und du hast Kindheitserinnerungen bei mir geweckt! Ich erinnere mich gut an den Herrn Cornelli und habe mein Mami nach ihm gefragt. Leider ist er verstorben. Ich wohne jetzt auch in Zürich und habe im Quartier auch einen superguten, alles flickenden Schuhmacher!»

Und jetzt weiss ich auch nicht. Ich wollte behaupten, es gebe keine richtigen Schumacher mehr, und nun könnte ich locker ein Dutzend alleine in Zürich aufsuchen, wenn ich denn auch so viele Schuhe zum Flicken hätte ... Quod erat demonstrandum, hat irgendwie nicht richtig funktioniert. Dafür wird sich der Herr Cornelli – Gott hab ihn selig – über den doch noch eine Weile gesicherten Fortbestand seines Handwerks erfreuen!

Rita Angelone (48) hat zwei Kinder (10 und 8) und schreibt über ihren Familienalltag.

www.dieangelones.ch

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Leserkommentare

Luciano Cornelli - Der Bericht über's "Schuemächerli" hat mich echt berührt. Das Lob und die Anerkennung zeigen, wie er seinen Beruf geliebt und damit auch die Herzen vieler Kunden, die oft auch seine Freunde waren, gewonnen hat. Erinnerungen an die Kindheit und
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