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Album

Street-food-Chaos

Von: Ginger Hebel

05. Oktober 2021

Lässig dekorierte Food-Trucks, Köstlichkeiten aus aller Welt: Das ist das Street-Food-Fest auf der Hardturmbrache. Wegen Corona funktioniert das Festival weitgehend bargeldlos. Heisst: ohne Kreditkarte läuft nix – und ohne Handy gibts hier nicht mal einen Maiskolben. Ich stehe hungrig in der Kolonne. Vor dem Sri-Lanka-Kottu-Roti-Food-Truck. Vor meinen Augen zerhackt der Koch das Fladenbrot, vermischt es mit Gemüse und Curry. «Sie können nicht hier bestellen. Online!» Am Truck klebt ein QR-Code. Ich zücke mein Smartphone, scanne den Code, klicke mich durch die Speisekarte (auf dem Areal gibt es dutzende Stände mit Nummer und Code). Vegan? Mit Ei? Mit Huhn? Rundherum starren alle nur aufs Handy. In der Bestell-App tippe ich meinen Namen ein, Adresse, Geburtsdatum (wozu brauchts das, wenn nicht für Werbung?). Bezahle via Twint, erhalte einen mehrstelligen Code, fotografiere den Code, damit ich ihn nicht vergesse, tippe ihn in der App ein, um die Bestellung abschliessen zu können. Warte auf das SMS, damit ich mein Essen am Stand abholen kann. Es kostet Zeit und Nerven. Ich will hier – wie alle – nur schnell etwas essen, über die Gasse, ohne Service und Tischtuch. Den Drink an der Bar zahle ich mit Karte. Und bekomme einen Jeton fürs Depot in die Hand gedrückt. Zum Tausch von Glas gegen Bargeld; an einem bargeldlosen Festival! Ginger Hebel, Redaktorin

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