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Album

Sünnele mit den Profis

Von: Maja Zivadinovic

05. Juli 2016

Seit ich keinen fixen Arbeitsalltag mehr habe und somit keinem Wecker unterstellt bin, schlafe ich viel weniger. Liegt daran, dass ich abends bis spät wach bin oder ausgehe, um am nächsten Morgen doch als Erste in der Badi zu liegen. Weil ich es nicht mag, wenn «mein» Platz in «meinem» Seebad Enge besetzt ist. Da bin ich schweizerisch unflexibel. Und schliesslich ist die kleine Badi immer voll, wenn schon mal die Sonne scheint. So sind es vor allem Szenies, die hier ihre Adonis-Körper spazieren führen. Oder kommen, um in der prallen Sonne Bier zu trinken und Kette zu rauchen. So wie zum Beispiel Aleks Gavric letzten Dienstag. Der Zwillingsbruder von Ex-«Bachelor» Vujo Gavric gönnte sich ein bisschen Dolcefarniente mitten am Nachmittag. Finde ich super. Morgens begegne ich oft dem Stadt­original Yves Spink, der hier Kaffee trinkt und Zeitung liest. Der Mann, der das Zürcher Nachtleben geprägt hat, scheint ruhig geworden zu sein. Im Seebad Enge treffen auch Schauspieler aufeinander. Zog es früher oft die Rappold-Brüder Martin und Patrick hierher, ist es heute eher Andy Nzekwu, der es sich hier gut gehen lässt. Erst letzten Donnerstag zeigte der Sender S1 den Schweizer Film «Nachtexpress» von Alex Kleinberger, in dem sowohl Nzekwu als auch Spink mitspielen. Nzekwu in der Rolle des arbeitslosen Losers Fabian, der Lucy’s Bar im Niederdorf überfällt, um am Ende doch Bier trinkend am Tresen zu landen. Sympathisch. Spink geniesst nur einen kurzen Auftritt. Einen, der ihm aber gerecht wird. Guter Film, gutes Schauspiel. Werde den beiden beim nächsten Seebad-Besuch face-to-face ein Kompliment aussprechen. Dem Regisseur Kleinberger habe ich mein Lob per Facebook kund­getan. Er hat sich gefreut. Mehr über mein Foto (das «Star Wars»-Schuhe zeigt) als über meine Worte. Irgendwie herrlich erfrischend so etwas.

Maja Zivadinovic ist Kolumnistin und freie Journalistin.

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