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Album

Tod, das schönste Geschenk

Von: Clarissa Rohrbach

28. März 2017

Meine Katze ist tot. Sie litt an einer chronischen Niereninsuffizienz, man konnte nichts mehr tun, um sie zu retten. Als ich in den letzten Tagen zuschaute, wie sie immer schwächer wurde, schwankte, sich unter das Bett verkroch und verzweifelt miaute, wusste ich, dass ich sie erlösen musste. Ihr Leben schien eine Qual. Doch keiner sagt einem in diesem Moment, was richtig ist. Man muss seinem Gefühl folgen und in wenigen Stunden über Leben und Tod entscheiden. Man fühlt sich berechtigt, die Entscheidung zu treffen, um dem Leiden ein Ende zu setzen. Ist aber auch versucht, den Moment hinauszuzögern, um noch so lange, wie es geht, mit dem eigenen Liebling zusammen zu sein. Eine Euthanasie ist eine Gratwanderung zwischen Egoismus und Selbstlosigkeit, die man ganz alleine gehen muss, ohne die Zustimmung des Betroffenen. Denn schlussendlich weiss man nicht, was das Tier gewollt hätte. Und muss sich davon überzeugen, dass der Tod das Beste war. Ja, vielleicht sogar ein Geschenk, ein letzter Akt der Liebe. 

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